Neuheit

Caravan-Neuheiten - Die große Vielfalt

  • In AUTO
  • 22. Juli 2019, 08:53 Uhr
  • Michael Lennartz

Die Caravaning-Branche freut sich über das anhaltende Wachstum bei den Wohnwagen und versucht zum Düsseldorfer Caravan-Salon mit einem breit gefächerten Neuheiten-Angebot allen Trends gerecht zu werden. Egal ob es um schickes Außen- und Innendesign, Licht-Konzepte, Konnektivität oder Paar- und Familiengrundrisse geht.

Wirklich revolutionäre Konzepte wie die mittlerweile in Serie gebauten Caravans Dethleffs Coco oder Knaus Travelino mag man auf dem Düsseldorfer Caravan-Salon vom 31. August bis 8. September vielleicht vermissen, die breite Vielfalt an Wohnwagen-Neuheiten beweist dennoch, dass das Revival des Caravans anhält. Ein sattes Plus von 12,2 Prozent bei den Zulassungen in den ersten fünf Monaten 2019 und insgesamt 45,7 Prozent Wachstum in den vergangenen fünf Jahren legen nahe, dass eine neue Kunden-Generation auf die mobile Urlaubsform mit dem rollenden Eigenheim am Haken setzt. Die scheint allerdings nicht so eindimensional strukturiert zu sein wie weiland die von Gelsenkirchener Barock umgebenen, konservativen Dauercamper.

Kompakt und preiswert, komfortabel und luxuriös, auf die junge Familie mit kleinen Kindern oder auf allein reisende Paare abgestimmt - die Hersteller müssen sich auf die mannigfaltigen Ansprüche der Kunden einstellen. Und das tun sie erstaunlich einmütig. Weiße glänzende Möbelflächen, oft in Kombination mit Holzdekoren, werden die Caravan-Salon-Besucher in fast allen neuen Wohnanhängern wiederfinden. Modernes Design spielt nicht nur im Innenraum eine große Rolle, sondern auch bei der Außengestaltung der Caravans, etwa mit einer sportlichen Linienführung oder mit automotiver Heck- und Rückleuchtengrafik. Licht-Spezialisten entwickeln immer aufwendigere, natürlich aufpreispflichtige LED-Beleuchtungskonzepte samt Ambientelicht, um eine wohnlichere Atmosphäre zu schaffen. Die TV-Flachbildschirme werden immer größer, und neben der beliebten Rundumsitzgruppe taucht wie bei den Reisemobilen häufiger das Ensemble mit zwei gegenüberliegenden Zweierbänken auf.

Digitalisierung und Konnektivität macht ebenfalls nicht vor den Wohnwagen halt. In der Neuauflage des Eriba Nova ist das Smart-Home-System sogar serienmäßig an Bord. Über die Eriba-App können die Füllstände für Batterie, Frischwasser und Raumtemperatur abgelesen werden oder wichtige Funktionen wie Licht, Heizung, Warmwasser und Klimaanlage gesteuert werden. Aber auch sonst ist alles neu in dem seit 1966 gebauten Klassiker: der modern gestaltete Innenraum mit vielen weißen Flächen, ein riesiger Kleiderschrank, die Beschränkung auf die zwei Ausstattungsvarianten Trend und Ambience beispielsweise. Preise nennt Eriba zwar noch nicht, der Einstiegspreis von bisher rund 23.000 Euro soll angeblich aber sogar leicht unterboten werden. Vom Modell Nova 445 bis zum Nova 620 werden neun Grundrisse angeboten.

Während Eriba die potenzielle Luxus-Klientel bereits zu Jahresbeginn mit einer XXL-Version des kultigen Touring-Caravans bedacht hat - der Touring 820 kostet 75.000 Euro -, schießt auf dem Caravan-Salon der neue Tabbert Cellini in Sachen High-End-Wohnwagen den Vogel ab. Der stolze 10,33 Meter lange Cellini 750 HTD verfügt als Topmodell über ein seitliches Slide-out, in dem das großzügige Doppelbett untergebracht ist. Die dunklen Holzflächen im Kontrast mit Edelstahlelementen wirken sehr edel. Die Möbelklappen sind grifffrei. Die Rundsitzgruppe im Bug bietet üppigen Platz, und natürlich gibt es ein Beleuchtungskonzept in mehreren Ebenen. Der Luxus-Caravan ist ab 71.700 Euro zu haben. Ein zweiter, etwas kleinerer Grundriss 655 DFohne Slide-out steht bereits ab 53.250 Euro in der Preisliste.

Der Knaus Sport&Fun Black Edition zielt auf eine sportlich aktive Zielgruppe mit Sinn für ein stylisches Design. Bei dem Editionsmodell sind die Farben Grün und Blau der Serienversion durch Schwarz und Silbergrau ersetzt. Außerdem rollt der Knaus-Wohnwagen als erster auf dem neuen Alko-Vario-X-Leichtbau-Chassis.

Für Jungfamilien oder Caravaner, die gern in größeren Gruppen unterwegs sind, hat Weinsberg den neuen Grundriss 540 EUH für den innen wie außen überarbeiteten Cara-One ins Programm genommen. Der 7,43 Meter lange Wohnwagen mit großer Innenraum-Stehhöhe kann mit einem Zweier-Hubbett geordert werden, das über der ausladenden Rundsitzgruppe im Heck heruntergelassen werden kann und inklusive der Einzelbetten im Bug damit bis zu sechs Personen Schlafmöglichkeiten bietet. Eine breite 70-Zentimeter-Aufbautür gehört schon in der Grundversion für 18.790 Euro zur Serienausstattung. Insgesamt gibt es, wenn zum Caravan-Salon auch der neue Cara-One 390 PUH fertig ist, 13 Grundrisse mit einem Einstiegspreis von 11.590 Euro für den 5,93 Meter langen 390 QD.

Der ,,Erfinder des Wohnwagens", wie sich die Marke Dethleffs selbst bezeichnet, führt bei der Erneuerung des Klassikers Nomad auch einen neuen Grundriss für zwei Personen ein. Der Nomad 490 BLF ist ein 5,90 Meter langer Komfort-Wohnwagen mit einer imposanten Bugküche über die gesamte Breite. Hinter der Mittelsitzgruppe ist das Längsdoppelbett im Heck neben dem Waschraum platziert. Mit dem ebenfalls neuen 7,29 Meter langen Grundriss Nomad 490 EST besteht die Baureihe aus 12 Varianten mit einem Basispreis von 21.399 Euro.

Im Einstiegssegment will künftig auch LMC mitmischen und bietet mit dem Sassino 460 E (mit Einzelbetten, ab 13.000 Euro) und dem 470 K (mit Doppelbett im Bug und Stockbetten hinten, ab 14.000 Euro) zwei neue preiswerte Familien-Wohnwagen an.

Hobby, Marktführer unter den Caravan-Herstellern bringt in der Prestige-Baureihe zwei neue Varianten mit nach Düsseldorf. Sowohl der Prestige 560 FC als auch der 720 WQC sind für das Reisen zu zweit ausgelegt. Der 7,51 Meter lange 560er hat ein Doppelbett im Heck, das neben dem Waschraum längs eingebaut ist, und ein zulässiges Gesamtgewicht von 1.600 Kilogramm. Der 9,04 Meter lange 720er braucht dagegen schon ein Zugfahrzeug, das 2,2 Tonnen an den Haken nehmen kann. Besonderheit hier ist das große Heckbad mit separater Dusche über die gesamte Wagenbreite und eine riesige Bugsitzgruppe für bis zu acht Personen. Beide Varianten verfügen über eine beheizte Garderobe im Eingangsbereich, in der schmutzige und feuchte Kleidung direkt verstaut und getrocknet werden kann. Der Prestige 560 FC kostet 26.030 Euro, der 720 WQC 31.650 Euro.

Fendt hat seine Oberklassen-Baureihe überarbeitet und gleichfalls mit zwei neuen Grundrissen bestückt. Beim Opal 465 SFH (ab 23.490 Euro) haben die Bajuwaren dabei ebenfalls Paare im Visier und den Wohnwagen auf sechs Metern Länge neben Doppelbett und Nasszelle im Heck mit einer Bugsitzgruppe ausgestattet, die aus zwei gegenüberliegenden Zweierbänken besteht. Mit dem Opal 515 SKF (ab 25.990 Euro) spricht Fendt dagegen eher Familien an. Ein Bug-Doppelbett und zwei Stockbetten im Heck garantieren schon mal vier Schlafplätze, die umbaubare Face-to-Face-Sitzgruppe in der Wagenmitte eröffnet die Option auf zwei weitere Kojen. Insgesamt umfasst die Opal-Baureihe jetzt sieben Grundrisse.

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