Ratgeber

Ladestationen und Ladekabel: Diese Typen gibt es

  • In RATGEBER
  • 23. Dezember 2020
  • Redaktion

Auch wenn das Interesse an der Elektromobilität gestiegen ist, so ist es dennoch ein recht neues Thema. Das war auch der Grund, wieso es zu Beginn verschiedene Steckersysteme gegeben hat, bis sich der Typ 2-Stecker etablieren konnte. Jedoch handelt es sich dabei um keinen obligatorischen Stecker. Denn noch immer gibt es ein paar Unterschiede, die man als Käufer von einem Elektrofahrzeug unbedingt kennen sollte.

Welche Steckermodelle gibt es?

Der Typ 1-Stecker ist ein einphasiger Stecker. Hier sind Ladeleistungen bis maximal 7,4 kW (das sind 230 V, 32 Ampere) möglich. Diesen Steckertyp findet man in erster Linie bei Automodellen, die ihren Ursprung im asiatischen Raum haben. In Europa handelt es sich um einen eher unüblichen Stecker, sodass es kaum eine Ladesäule gibt, die mit einem solchen Typ 1-Stecker genutzt werden kann.

In Europa findet man in der Regel den Typ 2-Stecker. Das ist der dreiphasige Stecker, der sozusagen als Standardstecker verwendet wird. Im Privatbereich sind Ladeleistungen bis maximal 22 kW (das sind 400 Volt, 32 Ampere) Standard. Im öffentlichen Bereich finden sich jedoch Ladesäulen, mit denen eine Ladeleistung bis maximal 43 kW (das sind 400 Volt, 63 Ampere) möglich ist. Der Vorteil, dass in Europa fast immer nur eine Typ 2 Ladestation zu finden ist? Man kann an der Typ 2-Steckdose unter anderem auch Mode 3-Ladekabel anstecken sowie Elektroautos aufladen, die mit einem Typ 1- bzw. Typ 2-Stecker aufgeladen werden können. Denn auf der Seite aller Ladestationen finden sich bei den Mode 3-Kabeln die Mennekes-Stecker (also der Typ 2-Stecker).

Mit dem Combined Charging System CCS - Combo-Stecker - gibt es eine Ergänzung zum Typ 2-Stecker. Hier gibt es zwei zusätzliche Leistungskontakte, um eine Schnellladefunktion zu erzeugen. Unterstützt wird das AC- sowie das DC-Laden (also das Wechselstrom- und Gleichstromladen). Die maximale Leistung beträgt 170 kW.

Tesla geht andere Wege

In Japan wurde das Schnellladesystem namens CHAdeMO entwickelt. Hier werden Ladevorgänge bis maximal100 KW erlaubt. Jedoch ist zu beachten, dass an den öffentlichen Ladesäulen nur eine Leistung von maximal 50 kW zur Verfügung gestellt wird. Letztlich ist das aber auch völlig ausreichend. Nachfolgende Hersteller bieten CHAdeMO-Stecker kompatible Elektroautos an: Citroen, Mazda, Kia, BD Otomotive, Honda, Nissan, Subaru, Peugeot, Mitsubishi sowie Toyota und Tesla (jedoch nur mit Adapter).

Tesla ist mit dem Supercharger sowieso einen völlig anderen Weg gegangen. Denn hier setzt man auf die modifizierte Version des Typ 2-Steckers. Das heißt, Tesla Model S kann innerhalb von 30 Minuten bis zu 80 Prozent aufgeladen werden (Ladeleistung bis maximal 120 kW - Gleichstrom). Für Kunden wird die Ladung kostenlos von Tesla zur Verfügung gestellt. Es gibt zum aktuellen Zeitpunkt keine anderen Autos, die über den Supercharger aufgeladen werden können.

Nicht jedes Ladekabel kann für jede Ladestation verwendet werden

Das Typ 2-Ladekabel gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. In der Regel nutzt man das Typ 2-Ladekabel um das Auto an die Haushaltssteckdose anzuschließen. Das Ladekabel wird von Seiten des Automobilherstellers mitgeliefert. Somit ist es möglich, das Elektroauto über die Haushaltssteckdose „notaufzuladen“. Die dabei stattfindende Kommunikation zwischen dem Ladeanschluss und dem Elektroauto übernimmt eine Box, die zwischen dem Anschlussstecker und dem Fahrzeugstecker geschaltet ist (in Cable Control Box - ICCB).

Es gibt auch das Typ 3-Ladekabel. Dabei handelt es sich um ein Verbindungskabel zwischen Elektroauto und Ladestation. Aufgrund der Tatsache, dass in Europa fast nur Typ 2-Stecker vorzufinden sind, benötigt man in diesem Fall entweder ein Typ 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 2 (etwa für den Renault ZOE) oder ein Typ 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 1 (um den Nissan Leaf aufladen zu können). Die maximale Ladeleistung beträgt bei einem Typ 3-Ladekabel 43 kW.

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