Motorsport

Rallye Dakar: Die "Löwen" sind los

  • In MOTORSPORT
  • 8. Januar 2016, 13:42 Uhr
  • Ralf Loweg

Der rasante Auftritt von Peugeots flottem Wüsten-Buggy 2008 DKR bei der Rallye Dakar wird der Konkurrenz langsam unheimlich. Die 'Löwen'-Marke feierte auf der fünften Etappe des härtesten Abenteuers im Motorsport einen dreifachen Erfolg und liegt jetzt auch mit drei Fahrern an der Spitze der Automobil-Wertung.


Der rasante Auftritt von Peugeots flottem Wüsten-Buggy 2008 DKR bei der Rallye Dakar wird der Konkurrenz langsam unheimlich. Die "Löwen"-Marke feierte auf der fünften Etappe des härtesten Abenteuers im Motorsport einen dreifachen Erfolg und liegt jetzt auch mit drei Fahrern an der Spitze der Automobil-Wertung. Der neunmalige Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb sicherte sich schon den dritten Tagessieg und hat der Mini-Armada des deutschen X-raid-Teams vorerst die Favoritenrolle abgejagt.

Loeb verwies mit einem Vorsprung von nur 22 Sekunden seinen Markenkollegen Carlos Sainz aus Spanien auf den zweiten Platz. Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel (Frankreich) machte auf Rang drei die Peugeot-Party perfekt. Der Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah landete im Mini des X-raid-Teams auf Position vier. Allerdings liegt der Katari in der Gesamtwertung schon 14:31 Minuten hinter dem führenden Sebastien Loeb zurück. Damit schwinden seine Hoffnungen auf eine Wiederholung des Vorjahreserfolgs immer mehr. Der Rückstand des Gesamt-Zweiten Stephane Peterhansel beträgt 7:48 Minuten, dem neuen Dritten Carlos Sainz fehlen 13:26 Minuten auf den Spitzenreiter.

Sebastien Loeb hat nach eigenen Worten sogar etwas Zeit "verschenkt". "Ich bin einmal falsch abgebogen", sagte der Franzose mit einem Grinsen. Dagegen hat sein Mini-Rivale Nasser Al-Attiyah seine gute Laune endgültig verloren. "Das ist unglaublich. Ich habe noch nie so attackiert wie heute. Aber wir haben keine Chance gegen die Peugeot", meinte der Vorjahressieger. Und wie beurteilt er seine Chancen im Kampf um den Gesamtsieg? "Wenn die Peugeots nicht stehen bleiben, wird es so schwer, sie einzufangen. Ich weiß jetzt, dass der Buggy überall schnell ist", lobte der Katari.

Gar nicht rund lief es für den Südafrikaner Giniel de Villiers und seinen deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz in ihrem Toyota Hilux. Dem Saugmotor ging in den Bergen auf dem Weg nach Bolivien ein wenig die Puste aus. Auf fast 4.600 Meter passierten die Teilnehmer den höchsten Punkt der diesjährigen "Dakar". In dieser Höhenluft kamen die Turbo-Diesel von Peugeot und Mini erwartungsgemäß besser zurecht als beispielsweise Konkurrent Toyota.M Auf Position sechs der Gesamtwertung hat das Toyota-Duo de Villiers und von Zitzewitz inzwischen einen Rückstand von 21:55 Minuten angesammelt.

Für Jürgen Schröder und Sohn Daniel von dem deutschen PS Laser-Team aus Thedinghausen wäre die Rallye nach einer Begegnung mit einem Felsbrocken um ein Haar vorzeitig beendet gewesen. Das massive Gestein riss den vorderen rechten Radträger des Nissan Navara V8 ab. Nach langer Reparatur-Pause erreichte das Vater-Sohn-Team schließlich mit mehr als vier Stunden Rückstand auf Tagessieger Sebastien Loeb das Ziel.

Wegen eines nahenden Gewitters musste die Etappe um sechs Kilometer auf 321 Kilometer verkürzt werden. Der sechste Tagesabschnitt führt über 542 Wertungs-Kilometer rund um Uyuni im Hochland des Anden-Staates Bolivien. Die Rallye endet am 16. Januar 2016 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.

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