Ratgeber

Ölwechsel in der Werkstatt - Günstige Motoröle sind sehr gut

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@ Skica911 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Die meisten Autobesitzer lassen den Ölwechsel in der Werkstatt vornehmen. In der Regel erfolgt der Wechsel im Rahmen der jährlichen Inspektion, ohne dass der Kunde die Maßnahme selbst beauftragt. Keine andere Werkstattleistung hat eine derartige Selbstverständlichkeit eingenommen wie der Wechsel des Motoröls. Doch wann besteht die Notwendigkeit und worauf sollte man Wert legen, was sollte man mit der Werkstatt absprechen?

Motorspülung bei jedem Ölwechsel? Die Fakten!

In gelegentlichen Abständen kann die Spülung des Motors nicht schaden. Doch ist sie beim Einsatz hochwertiger, bereits mit Additiven versehenen Motorölen ist sie nicht bei jedem Ölwechsel notwendig. Ob eine Motorspülung notwendig ist und in welchen Abständen sie vorgenommen werden sollte, hängt auch vom Fahrzeugalter und von der jährlichen Laufleistung ab.

Hochmotorisierte Autos mit hoher Laufleistung sollten diese Behandlung trotz additivhaltiger Motoröle häufiger erhalten als Fahrzeuge, die nur wenige Kilometer pro Jahr zurücklegen. Weist der Motor Ablagerungen auf, ist eine Spülung unbedingt zu empfehlen. Anderenfalls übernimmt das Motoröl diese Aufgabe, was zu einem schnelleren Verschleiß und kürzeren Intervallen zwischen den Ölwechseln führt.

Überteuerte Markenöle sind nicht die erste Wahl

Motoröl gibt es von zahlreichen Anbietern. Werkstätten und Tankstellen bieten Öle renommierter Hersteller und ihre Eigenmarken an. Im Test zeigte sich mehrfach, dass der höchste Preis nicht automatisch für das beste Produkt spricht. Wer sein Auto zum Ölwechsel in die Werkstatt bringt, wird in den meisten Fällen mit dem originalen Öl des Fahrzeugherstellers bedient. Hier fallen Literpreise von 20 bis 30 Euro an, während günstige Angebote mit gleicher und sogar besserer Qualität bereits für unter 10 Euro erhältlich sind. Als Kunde kann man sparen, in dem man sich vor dem Werkstattbesuch über die Qualitäten von Motorenölen informiert und einen näheren Blick auf die Testsieger wirft. Damit das gewünschte und nicht das teuerste Öl in den Motor gelangt, sollte man seinen Wunsch in der Werkstatt äußern. Wer keine Entscheidung trifft und die Auswahl der Werkstatt überlässt, zahlt in vielen Fällen mehr als nötig.

Der Kunde, nicht die Werkstatt entscheidet

Ein sicheres Auftreten und eine konkrete Vorstellung von den beauftragten Leistungen sind von Vorteil. Wichtig ist obendrein, dass man sich einen Kostenvoranschlag einholt. Wer einen Ölwechsel ohne vorheriges Angebot mit Preisangaben beauftragt, kann schnell vor einer Rechnung von 150 Euro und mehr stehen. Gibt man hingegen an, dass ein preiswertes Motoröl gewünscht und auf eine Motorspülung verzichtet wird, muss die Werkstatt dem Kundenwunsch entsprechen. Wird der Auftrag stillschweigend und ohne spezielle Anforderungen erteilt, entscheidet die Werkstatt zu ihren Gunsten. An hochpreisigen Motorölen und Motorspülungen wird viel Geld verdient.

Bezeichnungen wie "Premium" sind ebenso irreführend wie falsche Beratungen, in denen ein Kundendienstleiter auf eine Werksvorschrift verweist. Kein Autohersteller schreibt vor, von welcher Marke ein Motoröl sein muss. Er gibt Empfehlungen, da er natürlich sein eigenes Produkt verkaufen und es entsprechend anpreisen möchte.

Abzocke vermeiden - klare Forderungen stellen

Kunden die ihre Wünsche präzise äußern, können nicht abgezockt werden. Auch wenn ein Werkstattmeister hartnäckig auf den Verkauf überteuerter Motoröle besteht, hat der Kunde das letzte Wort und trifft die Entscheidung. In der Praxis zeigt sich, dass Autobesitzer im Vorteil sind, die Produkte benennen und über Testergebnisse sprechen können. Die Frage nach dem Literpreis verschiedener Motoröle lohnt sich und sorgt im Endeffekt dafür, dass der Werkstattbesuch nicht zum Ärgernis wird. Hinweis: Die Ölwechselkosten sind im Preis der Wartungen enthalten. Doch auch hier greifen manche Werkstätten zu und fordern eine zusätzliche Pauschale für den Motorölaustausch.

Um Abzocke auszuschließen, ist ein verbindliches Angebot der Werkstatt essenziell. Bei allen Fragen, die sich aus dem Kostenvoranschlag ergeben, sollte der Kunde das Gespräch suchen. Eine stillschweigende Zustimmung zu Kosten und Leistungen erweist sich als Fehler.

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