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Urlaubszeit – Reisezeit: 7 Regeln fürs zurückgelassene Auto

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@ jdblack (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Wenn man in den Urlaub fliegt, bleibt das Auto zurück. Damit das nicht zu Problemen führt, sollte man etwas Vorbereitung betreiben.

Nicht jeder fährt mit dem Auto in den Urlaub. Spätestens ab einer gewissen Distanz ist Fliegen sinnvoller. Das ist zwar kein Problem. Wohl aber kann es zu einem werden, wenn man sein Auto zuhause lässt. So, wie man Koffer und Pass packt, sollte man auch seinem fahrbaren Untersatz ein Mindestmaß an Vorbereitung zuteilwerden lassen.

1. Regel: Gut gesichert abstellen

Die Urlaubszeit ist bekannt dafür, dass sie eine Hochphase für Einbrecher darstellt – oftmals noch dadurch kräftig unterstützt, dass Reisende über falsch konfigurierte Social-Media-Accounts der gesamten Welt sagen, dass sie nicht zuhause sind.

Sein Haus kann man gut sichern. Doch selbst eine abschließbare Garage ist in aller Regel nur ein geringes Hindernis für einen Profi – die verwendeten Schließzylinder, selbst hochwertiger Natur, lassen sich binnen weniger Sekunden überwinden, dann stehen zwischen einer Urlaubsrückkehr mit großem Schock nur die Schutzmechanismen des Autos. Und je älter das ist, desto simpler können auch sie überwunden werden.

Nur wer garantieren kann, dass sein Auto dauerhaft überwacht wird (nette Nachbarn) sollte es in der Garage lassen. Alle anderen sollten einen besseren Platz finden. Das kann bei Freunden und Verwandten sein. Allerdings kann man auch aus der Not eine Tugend machen, denn immerhin gibt es mittlerweile rings um praktisch jeden deutschen Flughafen Parkplätze jenseits des unmittelbaren (bekanntermaßen teuren) Terminalbereichs.

Selbst an kleinen Airports gilt das. Parken am Flughafen Bremen ist heute ebenso simpel und günstig wie in Stuttgart, Nürnberg oder Leipzig. Man kann mit dem Wagen zum Flughafen fahren, wird per Shuttle ans Terminal gebracht und das Auto steht eingezäunt und bewacht – zwei Fliegen mit einer Klappe.

2. Regel: Runter von der Straße

Vor dem Haus auf der Straße zu parken garantiert sicherlich, dass das Auto nicht unbeobachtet ist. Leider ist es dennoch keine Option, für die Urlaubszeit zum „Straßenparker“ zu werden.

Denn obwohl es in ausgewiesenen Flächen ohne Parkschein- bzw. -scheibenzwang kein Zeitlimit gibt, kann man laut eines Urteils dennoch legal abgeschleppt werden, wenn sich etwa kurzfristig die Parkerlaubnis ändert. Die Richter argumentierten mit einer Sorgfaltspflicht auch für geparkte Autos und bezogen sich auf eine Kontrolle mindestens alle drei Tage.

Zumal man immer bedenken muss, dass einem jemand ins Auto fährt oder etwas anderes Unvorhergesehenes passiert. Man kann durchaus täglich auf der Straße parken. Aber im Urlaub nur, wenn man jemanden hat, der im Notfall schnell mit dem Schlüssel zur Stelle ist.

3. Regel: Reifendruck hoch

Die zwei, drei Wochen, die man durchschnittlich im Sommerurlaub verbringt, sind sicherlich nichts, was die Bauteile eines Autos durch das Stehen beschädigen könnte. Allerdings sollte man zumindest an die Reifen denken.

Vor allem für deren integrierte Stahlgürtel kann das mehrwöchige Stehen durchaus zur Tortour werden – vor allem, wenn der Reifendruck zu gering ist. Bevor man sich in den Urlaub aufmacht, sollte man dagegen einen Abstecher zur Tankstelle machen.

Dann füllt man die Reifen mit dem erlaubten Höchstdruck bei Maximalzuladung. Damit kann man das Auto wirklich getrost wegstellen. Bitte allerdings nicht vergessen, nach der Rückkehr wieder auf Normaldruck zu justieren.

4. Regel: Luftfeuchtigkeit runter

Schon wenn ein Auto nur wenige Tage bei geschlossenen Fenstern steht, kann sich innen ein muffiger Geruch bilden – Grund dafür ist die durch den Tag/Nacht-Wechsel mit den damit einhergehenden Temperaturschwankungen kondensierende Luftfeuchtigkeit.

Sie fördert das Wachstum von Mikroben in Teppich und Polstern, eine Vorstufe von Schimmel, wenn man so will, und kaum zu vermeiden.

Allerdings sollte man keinesfalls den Fehler begehen, den auch heute noch viele Stammtischler raten: Einfach die Fenster einen Spaltbreit offenlassen. Denn wenn das einem Autodieb kinderleichten Zugang ermöglicht, zahlt die Versicherung wahrscheinlich gar nichts.

Ungleich besser funktioniert auch hier die alte Oldtimer-Methode: Vorn und hinten im Innenraum ein Schüsselchen mit einer Mischung aus Speisesalz und ungekochtem Reis. Das zieht auch bei verriegeltem Fahrzeug die Feuchtigkeit aus der Luft und verhindert effektiv den Muff.

5. Regel: Gründlich aufräumen

Weitaus schlimmer als die Gerüche, die durch die normale Luftfeuchtigkeit entstehen, sind allerdings jene, die durch Nachlässigkeit des Besitzers „erblühen“. Dazu gehören beispielsweise Hustenbonbons im Handschuhfach, Kaugummis in der Mittelkonsole, Schokoriegel unter dem Beifahrersitz oder auch vergessene Getränkebehälter im Kofferraum.

Zumindest bei Alltags-Familienfahrzeugen sind diese Punkte nicht wirklich unrealistisch, sondern ziemlich normal.

Ebenso normal ist jedoch auch, dass das Auto kein sonderlich guter Dauerlagerplatz für jedwede Art von Lebensmittel ist, selbst wenn sie noch originalverpackt sind. Mit etwas Glück betrifft es nur die Leckereien selbst. Dann schmilzt der Schokoriegel langsam in seiner Verpackung und verdirbt.

Ebenso kann es jedoch auch sein, dass die Verpackung als Hindernis wegfällt – wem jemals durch Sommerhitze butterweich gewordener Kaugummi im Flor der Fußmatte verklebte, weiß, dass man diese danach nur noch wegwerfen kann. Und sollte der Inhalt in einer Getränkedose bei der Hitze (oder auch bei Frost) zum „Detonator“ werden, kann man eine Fahrt zum Aufbereiter einplanen.

Vor dem Urlaub sollte man sich deshalb die Zeit nehmen, das Auto innen gründlich zu entrümpeln. Man muss es nicht blitzsauber machen. Bloß alles, was verderben oder durch Hitze platzen könnte, sollte man entfernen.

6. Regel: Volltanken

Je nachdem, wie viel das Auto verbraucht und welche Strecken man täglich damit fährt, verbleibt der Kraftstoff, den man getankt hat, durchaus für mehrere Wochen im Tank. Dieser Punkt ist vor allem für all jene wichtig, bei denen es tendenziell längere Phasen zwischen zwei Volltankvorgängen gibt und die lange in den Urlaub reisen wollen.

Denn obgleich Benzin und Diesel es mindestens auf einige Monate Lagerfähigkeit bringen, so kann vor allem Diesel doch durch Bakterienwuchs leiden. Zudem Kraftstoffe generell durch Degeneration ihrer Additive durch Sauerstoff, wie er schon in einem halbleeren Tank reichlich vorhanden ist.
Wer jede Woche tankt, kann diesen Punkt überlesen. Wer jedoch nur einmal im Monat oder noch seltener vollmacht und vor einem langen Urlaub fast leer ist, sollte handeln und randvoll tanken, gern auch Stabilisator-Additive zugeben (besonders beim Diesel).

Nicht, dass man befürchten müsste, dass der Kraftstoff sonst nach dem Urlaub verdorben wäre. Aber wenn beispielsweise Diesel schon vor dem Tanken wochenlang an der Tankstelle lagerte, dann weitere Wochen im Auto verbrachte und schließlich noch die Urlaubszeit „Ruhe“ hatte, kann seine Qualität durchaus leiden. Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, die selbst bei großem Tank ungleich günstiger ist als eine Reinigung des Kraftstoffsystems.  

7. Regel: Nichts vergessen

Dieser finale Punkt geht an alle Autofahrer, die Führerschein und Fahrzeugpapiere grundsätzlich im Auto lagern: Bitte rausnehmen. Den Führerschein wird man im Urlaub wahrscheinlich sowieso für den Mietwagen benötigen und der Fahrzeugschein lagert ebenfalls lieber in der Wohnung, wenn man nicht fährt.

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