Oldtimer

125 Jahre Opel Automobile - Legenden am laufenden Band

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Opel kann auf eine lange Tradition im Pkw-Bau zurückblicken. Von links: Patent Motorwagen Lutzmann, Opel 4-20 PS von 1929, Opel Kapitän 1938, Opel GT 1968, Opel Omega 1998 und Opel Astra 2019 Foto: Opel

Es waren die ersten deutschen Volksautos vom Fließband, mit denen Opel zur Nummer eins in ganz Europa avancierte. Mit legendären Modellen wie Laubfrosch, Kadett, Rekord und Kapitän hat der viertälteste bis heute existierende Autobauer sogar Ford und VW überholt. Aber auch als Marke im Stellantis-Konzern erzielt Opel beachtliche Erfolge.

Die Deutschen und das bezahlbare Massenauto, diese Beziehungskiste begann weder mit Ford noch mit VW. Es war der 1862 gegründete Rüsselsheimer Nähmaschinen- und Fahrradhersteller Opel, der vor 125 Jahren das Zukunftspotential des Automobils entdeckte und bald zum größten europäischen Hersteller aufstieg. Erschwingliche Mobilität, diese Idee motivierte zuerst Firmengründer Adam Opel zum Aufbau einer Fahrradproduktion im großen Stil: Noch in den 1920er Jahren war Opel global größter Fahrradhersteller. Mit Autos hatte Adam Opel nichts im Sinn, ,,Stinkkarren für Reiche" nannte er die Motorkutschen. Ganz anders Adams Söhne Fritz und Wilhelm Opel, die 1898 bei der Berliner Automobilmesse auf den preiswerten und robusten Patent-Motorwagen des Dessauer Auto-Pioniers Friedrich Lutzmann aufmerksam wurden. Umgehend unterbreiteten sie Lutzmann ein Kaufangebot für dessen ,,Anhaltische Motorwagenfabrik". Lutzmann ging darauf ein, zumal er in Rüsselsheim Betriebsleiter bleiben sollte, unterschrieb den Vertrag jedoch erst im Januar 1899. Da lief die Werbekampagne für den ,,Opel System Lutzmann" bereits. Richtig in Fahrt kam die Fahrzeugfertigung am Main im Jahr 1909, als der legendäre ,,Doktorwagen" die Landärzte motorisierte, ehe Opel 1914 mit dem Modell ,,Puppchen" zu einer der populärsten europäischen Automarken aufstieg. Als Volksauto folgte 1924 der Opel ,,Laubfrosch", das erste deutsche Fließbandauto. Auch Olympia und Kadett kamen schon vor dem VW Käfer. Dagegen stehen Namen wie Rekord, Kapitän oder Manta fürs Wirtschaftswunder, bevor seit 2011 Modelle wie Ampera, Corsa oder Mokka die Marke mit dem Blitz elektrifizieren.

Aufregende Zeiten hat die zweitälteste deutsche Autofirma hinter sich, immer wieder glich Opels Geschichte einer Achterbahnfahrt. Schon die Erfolge mit dem frühen Lutzmann-Motorwagen hielten nur kurz an. Bereits 1902 war ein Relaunch der Autofertigung fällig, realisiert mit Lizenzproduktionen des französischen Autoherstellers Darracq. Kriege, Wirtschaftskrisen oder Qualitätsprobleme, die am Mythos ,,Opel, der Zuverlässige" kratzten als in den 1980ern Kostenkiller Jose Lopez de Arriortua wirkte, sowie wechselnde Eigentümer - ab 1929 General Motors, ab 2017 PSA Peugeot Citroen und seit 2021 Stellantis: Anlässe für Turbulenzen gab es viele. Immer wieder waren es aber emotional designte und technisch innovative Modelle, mit denen Opel zurück auf die vorderen Plätze der Verkaufscharts fand.

So wie heute der pfiffige und preiswerte Corsa regelmäßig das Segment der Kleinwagen in Deutschland dominiert und Opel in der Zulassungsstatistik vor Ford positioniert, sprangen die Rüsselsheimer in den 1920er Jahren dank eines dunkelgrünen Laubfrosches auf den Thron des größten europäischen Automobilkonzerns. Mit diesem ersten deutschen Fließbandauto konnten sich endlich auch Handwerker den Traum der Automobilität erfüllen. Zwar diente der stets zitronengelb lackierte Citroen Typ C als Blaupause für den Opel Typ 4 PS, aber dessen froschgrüne Farbe genügte Opel, um einen von Citroen angestrengten Plagiatsstreit abzuwehren. Aber Opel konnte auch Rekorde - dafür standen Fahrten mit Raketenautos - und Prestige, wie 1928 ein Achtzylinder-Motor im Modell Regent zeigte. Passgenau übrigens zum Verkauf des deutschen Generalisten an den US-Konzern General Motors (GM).

Alle Segmente bespielen und Emotionen zünden, das blieb ein Erfolgsrezept der Hessen, sogar bei Nutzfahrzeugen. Denn der 1930 eingeführte Leichtlaster wurde Blitz genannt, rasant war auch seine Karriere: Schon 1935 rollte er aus dem größten Lkw-Werk Europas. Vor allem aber schmückte bald ein Blitz das Opel-Markenlogo. Damals schien Opel einfach alles zu gelingen. Der pragmatische Typ P4 wurde zu sensationell günstigen Preisen verkauft, die nur sechs durchschnittlichen Monatsgehältern entsprachen, und der kleine Kadett schrieb diese Erfolgsstory 1936 fort. Dagegen verblüffte der kompakte Olympia 1935 als erstes deutsches Volumenmodell mit selbsttragender Karosserie, während Kapitän und Admiral Ende der 1930er im Segment der repräsentativen Reisewagen für Furore sorgten.

Genau daran knüpfte der Kapitän auch nach dem Zweiten Weltkrieg an. Jahrelang verkaufte er sich besser als BMW und Mercedes, und ab 1964 stand auf Vorstandsparkplätzen auch wieder ein Admiral und ganz neu der Diplomat mit mächtigen Achtzylindern amerikanischer Provenienz. Die Faszination des V8: Opel pflegte sie auch mit Coupés, bis die Modelle Senator und Monza 1977 ein bescheideneres Flaggschiff-Kapitel aufschlugen, dass das letzte bleiben sollte. Oberklasse ist heute kein Thema mehr für Opel, die Marke sieht sich dort, wo sie seit 125 Jahren punktet. In der Mittelklasse etwa. Dort war der Rekord ab 1953 über viele Generationen auf Platz eins abonniert, und mit dem Caravan machte Opel den Kombi gesellschaftsfähig. Oder mit dem Commodore, die ,,Opel-6-Bombe", die ,,keinen Respekt kennt", wie die Werbung tönte. Ganz besonders in wilder GS/E-Ausstattung, die sogar Porsche scheuchte. Kein Wunder, dass Opel den GS/E-Spirit heute in elektrifizierten Astra und Grandland GSe aufleben lassen will.

Auch der zweisitzige Kultsportler Opel GT ,,Nur Fliegen ist schöner" und der fast zwei Jahrzehnte gebaute Manta verankerten Opel als Symbol deutscher Alltagskultur, bestätigt durch Manta-Filme, die aktuell ein Revival erfahren. Einen Nachkriegs-Kadett aus frischem Werk in Bochum gab es erst 1962. Aber was für einen: Zehn Jahre später überholte dieser Kleinwagen kurzzeitig den altersmüden Käfer, vor allem fungierte er als lange Zeit beliebtestes Weltauto unter zahllosen GM-Marken. Heute sind der Kadett und sein Bochumer Werk Geschichte, dafür setzt der Astra Akzente unter den Kompakten, ab 2023 auch als vollelektrischer Stromer. In der Mitte gab es ab 1970 noch den Ascona, einen millionenfach verkauften Rivalen zu Ford Taunus und VW Passat, der Walter Röhrl 1982 überdies den Gewinn der Rallye-WM sicherte. Auf Ascona folgten Vectra und Insignia, bis der SUV-Hype das Ende der konventionellen Mittelklasse besiegelte. Crossover wie Grandland und Mokka sollen es heute für Opel richten. Vor allem aber sind es Stromer, mit denen Opel die Marke aufladen will, und dazu gehört künftig auch wieder ein Manta.

Warum Opel-Modelle auf keinem Klassikertreffen fehlen, erläutert Experte Nicolas Ziegler von der Oldtimer-Bewertungsorganisation Classic Analytics: ,,Aufgrund der weiten Verbreitung gehört Opel seit vielen Jahren auch im Old- und Youngtimerbereich zu den populärsten Marken. Gerade diese hohen Stückzahlen sorgen in Kombination mit den eher niedrigen Neupreisen aber auch dafür, dass sich der aktuelle Wert selbst bei beliebten Modellen wie Manta A, GT oder Kadett C nur selten über der 25.000 Euro Grenze bewegt. Die aktuell teuersten Opel wie Ascona 400 und Manta 400 und das nur rund 350 Mal gebaute Diplomat A Coupé grenzen sich, was Neupreis und Stückzahlen angeht, allerdings auch deutlich von den anderen Opel Modellen ab. Für das Diplomat Coupé werden in Einzelfällen mehr als 150.000 Euro gezahlt."



Chronik:

1862: Adam Opel gründet sein Unternehmen als Nähmaschinenhersteller

1886: Fahrräder ergänzen das Produktportfolio

1894: Ende des Jahres präsentiert Automobilpionier Friedrich Lutzmann sein erstes Automobil, das in seiner ,,Anhaltische Motorwagenfabrik" in Dessau gebaut wird und 2.000 Reichsmark kostet, etwa die Hälfte des Preises, den Benz für ein Automobil fordert 

1895: Unternehmensgründer Adam Opel stirbt

1897: Lutzmann bezieht eine neue große Fabrikhalle in Dessau, in der bis 1898 etwa 60 Motorwagen gebaut werden. Beim Berliner Automobilsalon (,,Revue der pferdelosen Wagen") ist Lutzmann neben Benz und Daimler wichtigster Aussteller

1898: Zur zweiten Berliner Automobil-Revue reisen auch Fritz und Wilhelm Opel, die Söhne von Adam Opel. Lutzmann zählt erneut zu den Ausstellern und nimmt auch an einer Zuverlässigkeitsfahrt teil, die über rund 390 Kilometer von Berlin nach Leipzig und zurück nach Berlin führt. Die Opel-Brüder sind überzeugt von den Qualitäten des Lutzmann-Wagens, der zu den Favoriten der Zuverlässigkeitsfahrt zählt, aber nach Unfällen keine Siegchancen mehr hat. In Dessau besichtigen die Opel-Brüder Lutzmanns Fabrik und unterbreiten Lutzmann einen Kauf- und Kooperationsvertrag. Zugleich bewerben sie bereits die künftigen Opel-Automobile (,,Opel-Motorwagen sind die besten"), allerdings unterschreibt Lutzmann trotz Handelseinigkeit erst im Januar des Folgejahres den Vertrag   

1899: Am 21. Januar Vertragsschluss mit dem großherzoglichen Hofwagenbauer Friedrich Lutzmann aus Dessau. Start der Automobilfertigung in Rüsselsheim, erstes Modell ,,Opel Patent-Motorwagen System Lutzmann" zum Preis von 2.600 Mark. Angetrieben wird das erste Opel-Automobil von einem Einzylinder-Heckmotor mit 4 PS Leistung aus 1,5 Liter Hubraum, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 20 km/h

1901: Alexandre Darracq unterzeichnet einen Kooperationsvertrag mit der Adam Opel AG, um in Deutschland diverse Fahrzeugtypen unter dem Markennamen Opel Darracq zu fertigen. Eine erfolgreich deutsch-französische Kooperation, die bis 1908 andauert.

Bau des ersten Opel-Motorrades

1902: Opel-Darracq mit 8 PS starkem Einzylindermotor gehen in Serie. Im Herbst entsteht die erste Opel-Eigenkonstruktion, das Modell 10/12 PS mit neu entwickeltem Zweizylindermotor, Frontmotor und Kardan-Antrieb

1903: Bau des ersten Opel-Vierzylindermotors für das Modell 20/22 PS

1906: Erstes Produktionsjubiläum für Opel, denn der tausendste Wagen verlässt das Werk

1907: Kaiserpreisrennen im Taunus, Gewinn des Kaiserpreises für den besten deutschen Wagen

1909: Mit der Produktion des ,,Doktorwagens" 4/8 PS vollzieht Opel den Schritt zum vielseitigen, beruflich nutzbaren Automobil. Der Preis dieses ,,geeignetsten Wagen für Ärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte etc." beträgt 3.950 Mark

1911: Neue Marktsegmente besetzt Opel mit der Produktion von Flugmotoren und Pflugmotoren

1912: ,,Opel - mein Puppchen! Luxuswagen in vornehmer Ausstattung, Last- und Lieferungswagen für alle Zwecke", wirbt ein Plakat für den neuen automobilen Liebling der Nation. Der Opel ,,Puppchen" ist ein viersitziger Torpedo, später optional auch ein sportiver Zweisitzer mit 65 km/h Höchstgeschwindigkeit. Produktion des 10.000sten Opel-Automobils, ein Modell ,,Puppchen"

1913: Grand-Prix-Rennwagen mit Vier-Liter-Vierzylindermotoren mit Vier-Ventil-Technik mit obenliegender Nockenwelle, die eine Königswelle antreibt

1914: Opel wird größter deutscher und einer der führenden europäischen Fahrzeughersteller dank des Erfolgsmodells ,,Puppchen"

1915: Mit dem 3-t-Regellastwagen wird Opel im Ersten Weltkrieg bedeutender Rüstungsproduzent. Zugleich wird die Position als größter deutscher Lkw-Bauer gefestigt

1916: Opel entwickelt den ersten Sechszylindermotor und produziert in Kooperation mit anderen Unternehmen einen 3-Tonnen-Lastwagen

1919: Noch vor Fertigstellung der Berliner Avus wird die Opel-Rennbahn südlich von Rüsselsheim als erste permanente Renn- und Versuchsstrecke in Deutschland in Betrieb genommen

1924: Als erster deutscher Hersteller setzt Opel mit einer 45 Meter langen Montagelinie die Fließbandproduktion ein. Erstes Fließbandmodell wird der zweisitzige, grün lackierte Typ 4/12 PS ,,Laubfrosch", dessen Preis von anfänglich 4.500 Mark auf 1.990 Mark gesenkt wird. Ungewöhnlich für diese Klasse sind die Stahlscheibenräder und der elektrische Anlasser

1925: Der Typ 80, eine Weiterentwicklung des Laubfrosch, ist Opels erstes Auto mit Vierradbremse, der Neue bringt es mit 45 PS Leistung auf 90 km/h

1927: Alle 4,5 Minuten rollt ein Opel 4/12 PS Laubfrosch vom Fließband, der kleine Rüsselsheimer wird endgültig als ,,Volksauto" gefeiert. Opel ist größter Exporteur unter den deutschen Herstellern

1928: Jedes dritte in Deutschland gebaute Auto ist ein Opel. Die Marke ist größter deutscher Fahrzeugexporteur und hält zeitweise 44 Prozent Marktanteil im Heimatland. Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Erster Opel-Achtzylinder-Motor im Modell Regent. Beginn des Opel RAK-Programms mit Raketenantrieb. Fritz von Opel erreicht auf der Berliner Avus mit dem RAK 2 eine Vmax von 238 km/h

1929: General Motors übernimmt die Aktienmehrheit von Opel

1930: Im Rahmen eines Mitarbeiter-Preisausschreibens ermittelt Opel den Namen für den neuen Leichtlaster, Opel Blitz. Diese Bezeichnung wurde 1890 erstmals für Opel Fahrräder verwendet. Fertigungsanlauf für die erste Generation des Opel Blitz

1931: General Motors übernimmt die restlichen 20 Prozent der Opel-Aktien

1935: Am 7. April erfolgt der erste Spatenstich für das Nutzfahrzeug-Werk Brandenburg, denn in Rüsselsheim sind alle Kapazitäten erschöpft. Am 18. Oktober liefert Brandenburg den ersten Blitz aus. Opel-Brandenburg wird das größte Lkw-Werk in ganz Europa. Vorstellung des kompakten Opel Olympia, des ersten deutschen Großserienautos mit selbsttragender Ganzstahlkarosserie. Als erster deutscher Hersteller übertrifft Opel bei der Jahresproduktion die 100.000-Einheiten-Marke. Der Opel P4 reüssiert bis 1937 als kleines Einstiegsmodell

1936: Der Opel Kadett wird eingeführt mit 1,1 Liter Hubraum und 23 PS Leistung. Mit einer Jahresproduktion von 120.293 Einheiten ist Opel größter Autohersteller Europas

1937: Die Fahrradherstellung wird an NSU verkauft

1938: Opel verschafft sich mit den kultivierten Sechszylinder-Modellen Respekt in der Repräsentationsklasse bzw. im Segment der großen Reisewagen. Der Kapitän verfügt über 2,5 Liter Hubraum und 55 PS Leistung, der Admiral über 3,6 Liter Hubraum und 75 PS Leistung

1940: Produktion des einmillionsten Opel, ein Kapitän. Opel beendet im Oktober die Produktion ziviler Pkw, fertigt jedoch mit dem 3-Tonnen-Lkw Blitz ,,S" (Standard) den wichtigsten Wehrmachts-Lastwagen in Rüsselsheim und Brandenburg

1945: Die Kadett-Produktionsanlagen werden demontiert und gehen als Reparationsleistung an die Sowjetunion. Dort wird aus dem Kadett der erste Moskwitsch, ein sowjetisches Volksauto

1946: Am 15. Juli laufen in Rüsselsheim die Fließbänder nach kriegsbedingter Unterbrechung wieder an. Erstes Automobil ist der Opel Blitz 1,5 to

1947: Die Pkw-Produktion beginnt mit dem Modell Olympia, die Ausstattung ist ähnlich wie in Vorkriegsjahren, allerdings ohne Chromschmuck

1948: Die Produktion des Opel Kapitän läuft wieder an

1949: Der Opel Olympia wird als Kombi- bzw. Kastenwagen und Lieferwagen eingeführt. Der Beginn einer Kombi-Tradition, die vom 1953 lancierten Olympia Rekord fortgesetzt wird. Als Opel Caravan wird der Kombi gesellschaftsfähig

1953: Das Mittelklassemodell Olympia Rekord ist der erste Opel mit moderner Pontonkarosserie. Lange Zeit belegt der Olympia Rekord den zweiten Platz in der deutschen Zulassungsstatistik hinter dem preiswerteren Volkswagen Käfer

1956: Der zweimillionste Opel ist ein Kapitän. Der Kapitän rückt in den Nachkriegsjahren zeitweise bis auf Platz drei in der deutschen Verkaufsstatistik vor

1959: Der erfolgreichste Kapitän aller Zeiten, der P 2.6, geht an den Start. In gut vier Jahren werden 145.618 Einheiten gefertigt

1962: In Bochum wird ein neues Werk eröffnet für die Produktion des Kadett A, der gegen VW Käfer und Ford Taunus 12 M antritt

1964: Das Flaggschiff-Trio Kapitän, Admiral und Diplomat wird eingeführt

1965: Der Opel Kadett B wird als Weltauto vermarktet und auch in Nordamerika ein Erfolg. Vierte Generation des Leicht-Lkw und Transporters Opel Blitz. Mit dem erneuerten Opel Blitz kommt jeder zweite in Deutschland produzierte Lkw der Klasse bis drei Tonnen Nutzlast aus Rüsselsheim

1966: Produktionsanlauf für den Rekord C, der meistverkaufte Rekord aller Zeiten. Eröffnung des Testzentrums Dudenhofen und eines Teilewerks in Kaiserslautern

1967: Luxus und Leistung, dafür steht der neue Commodore als Premiumversion des Rekord. Zugleich vermittelt der Commodore GS und ab 1970 der Commodore GS/E Sportlichkeit und starke Leistungswerte auf Porsche-911-Niveau (130 bzw. 150 PS)

1968: Der Sportwagen Opel GT wird vorgestellt

1970: Das familientaugliche Sportcoupé Manta geht als Rivale zum Ford Capri an den Start. Der Opel Ascona zielt gegen den Ford Taunus

1971: Der zehnmillionste Opel rollt vom Band, ein Rekord C Caravan

1972: Opel überholt Volkswagen und ist noch einmal größter deutscher Automobilhersteller mit einem Marktanteil von 20,4 Prozent

1975: Auch der Ascona B wird als Weltauto gefeiert und bis 1981 in 1,5 Millionen Einheiten verkauft. Der neu eingeführte Manta B bleibt bis 1988 im Programm

1977: Senator wird Nachfolger von Admiral und Diplomat

1979: Erster Opel mit Frontantrieb wird der Kadett ,,D"

1982: Im neuen spanischen Werk Saragossa läuft der Opel Corsa vom Band. Walter Röhrl gewinnt auf einem 260 PS starken Ascona 400 die Rallye Monte Carlo und die Rallye-WM. Zum Marktstart der finalen Rekord-Generation E2 (gebaut bis 1986) feiert Opel 5,8 Millionen verkaufte Rekord seit 1953, davon gingen 3,8 Millionen Einheiten in den Export

1983: Produktionsjubiläum im Stammwerk Rüsselsheim, denn dort läuft ein Senator CD als 20-millionster Opel vom Band

1985: Opel ist erster Hersteller in Deutschland mit kompletter Katalysator-Modellpalette

1986: Der Opel Omega ersetzt den Rekord

1991: Der Astra löst den Kadett ab. Bis 1997 werden vom ersten Astra (F) 4,13 Millionen Einheiten gebaut, damit ist diese erste Astra-Generation das bis heute meistgebaute Opel-Modell. Der neue Opel Frontera wird SUV-Marktführer in Europa

1992: Eröffnung des Opel Werks Eisenach

1994: Der 30-millionste Opel ist das damalige Spitzenmodell Opel Omega MV 6

1995: Als erstes deutsches Unternehmen führt Opel Full-Size-Airbags für Fahrer und Beifahrer als Serienausstattung ein

1996: Weltweit erster Turbodiesel mit Direkteinspritzung und Vierventil-Technik

1997: Debüt eines Dreizylinder-Downsizing-Motors im Corsa

1998: Vorstellung der erneuerten SUV-Modellreihe Frontera und wenig später des Geländewagens Monterey

1999: Start für den Zafira als Kompakt-Van. Als 50millionster Opel läuft in Rüsselsheim ein silbergrauer Omega B vom Band

2003: Die Modellreihe Opel Omega wird ersatzlos gestrichen

2005: Die Adam Opel AG wird in eine GmbH umgewandelt

2008: Marktstart für den Insignia als Vorboten einer neuen Produktoffensive. GM leidet unter der globalen Finanzkrise und Opel stellt beim Bund eine Anfrage hinsichtlich einer Bürgschaft zur Kreditabsicherung

2009: Einführung einer neuen Astra-Generation. Mehrere Investoren interessieren sich für eine Übernahme von Opel, darunter Fiat und der Automobilzulieferer Magna International zusammen mit der russischen Bank Sberbank. Im November entscheidet sich General Motors gegen den Verkauf von Opel an Magna

2010: Mit nur 8 Prozent Marktanteil und 233.000 Zulassungen erlebt Opel auf dem Heimatmarkt ein schwieriges Jahr. Eine von General Motors beim Deutschlandfonds beantragte Bürgschaft über 1,1 Milliarden Euro wird im Juni abgelehnt. Markstart Meriva B

2011: Die Adam Opel GmbH wird wieder in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Vorstellung des Ampera mit Elektroantrieb

2012: Mit dem Mokka lanciert Opel den ersten erfolgreichen Kompakt-SUV der Marke

2013: Mit dem Cascada zeigt Opel Präsenz im Markt der Mittelklasse-Cabriolets

2015: Der Kleinstwagen Opel Karl kommt auf den Markt und ist nach Carl von Opel, einem Sohn des Unternehmensgründers Adam Opel, benannt. Nach dem 2014 präsentierten Adam ist er der zweite Opel, der einen Vornamen aus der Familie Opel trägt

2017: In Deutschland hält Opel noch 7,1 Prozent Marktanteil. PSA Peugeot Citroen (PSA) übernimmt die Adam Opel AG und die britische GM-Tochter Vauxhall vom US-Konzern General Motors. Opel wird in die Opel Automobile GmbH umgewandelt. Seit Sommer 2017 ist der PSA-Konzern wie zuletzt von 2007 bis 2010 hinter Volkswagen der zweitgrößte Autobauer Europas. Gleich mehrere neue Opel-SUV-Modelle basieren als Ergebnis einer bereits jahrelangen Kooperation mit PSA auf französischer Architektur:  Opel Crossland X und Grandland X. Als letztes unter GM entwickeltes Modell geht der Insignia (B) an den Start

2018: Als Bestandteil des PSA-Konzerns erhält Opel Rüsselsheim die Verantwortung für die Entwicklung der leichten Nutzfahrzeuge aller PSA-Konzernmarken. Rüsselsheim soll zur ,,Electric City" ausgebaut werden mit 650 Ladesäulen mit 1.300 Ladepunkten für Elektroautos im gesamten Stadtgebiet

2021: Opel gehört zur Stellantis NV, einem der weltweit größten Konzerne, der im Januar dieses Jahres aus der Fusion der Unternehmen Groupe PSA und FCA Group entsteht. Der Konzern ist mit seinen 14 Marken der viertgrößte Automobilhersteller der Welt nach verkauften Fahrzeugen. Opel ist nach Peugeot die zweitälteste Marke im Konzern

2022: Opel feiert den 160. Jahrestag der Unternehmensgründung, den 30. Jahrestag des Werks Eisenach und die Produktion des 75-millionsten Opel, eines Grandland GSe, der im Werk Eisenach vom Band läuft. Der Corsa wird im Sommer 40 Jahre alt und Opel feiert das Jubiläum mit Erfolgsmeldungen, denn der aktuelle Corsa ist schon im ersten Halbjahr meistverkaufter Kleinwagen in Deutschland mit einem Marktanteil von über 20 Prozent. Unter den elektrischen Kleinwagen führt der Corsa-e zu dieser Zeit mit einem Marktanteil von 25 Prozent. In Deutschland erzielt Opel im Gesamtjahr rund 145.000 Neuzulassungen, davon haben 26 Prozent einen Elektroantrieb. Der Opel-Marktanteil in Deutschland beträgt 5,5 Prozent gegenüber 5,0 Prozent von Ford und 18,1 Prozent von VW  

2023: Weltweit sind Opel und die Schwestermarke Vauxhall in mehr als 60 Ländern vertreten. Bis 2024 soll es alle Opel-Modelle auch in elektrifizierten Varianten geben. Von 2028 an will Opel in Europa komplett auf elektrische Fahrzeuge setzen. Im Jahr 2023 kommen die sportiven Plug-in-Hybride Astra GSe und Grandland GSe in den Handel, außerdem der vollelektrische Astra Electric

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