Der ein oder andere Autofahrer spart sich den Wechsel vom Winter- auf Sommerreifen. Allerdings ist dies eine Sparmaßnahme, die ins Geld gehen kann.
Frage: Darf man mit Winterreifen im Sommer fahren?
Antwort von Pierre Ehnis, Produkttechnik Pkw bei Michelin: Der deutsche Gesetzgeber verbietet das Fahren mit Winterreifen im Sommer nicht. Gemäß Paragraf 36, Absatz 1 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) muss der Reifen lediglich auf die Höchstgeschwindigkeit und die maximalen Achslasten des Fahrzeuges abgestimmt sein. In Absatz 3 gibt es zwar Vorschriften zur Mindestprofiltiefe (1,6 Millimeter) des Reifens und beschreibt in Absatz 4 die Merkmale eines Winterpneus, verbietet aber nicht explizit das Fahren mit Winterreifen im Sommer.
Trotzdem empfiehlt sich die Verwendung von Sommerreifen im Sommer und Winterreifen im Winter, da für die jeweiligen Saisonspezialisten neben den unterschiedlichen Profilgestaltungen auch spezielle Gummimischungen zum Einsatz kommen. Die Gummimischungen sind auf kalte beziehungsweise warme Temperaturen abgestimmt. Die Unterschiede bestehen u.a. in der Zusammensetzung, was den Anteil von Silica und Ruß betrifft. Ein weiterer Aspekt bei der Gummimischung ist die unterschiedliche Mischung von Natur- und Kunstkautschuk sowie die Verwendung spezieller Öle.
Wird ein Kältespezialist dauerhaft bei hohen Temperaturen genutzt, vielleicht sogar im Hochsommer gefahren, kommt seine Gummimischung in einen Bereich, für den sie nicht entwickelt wurde. Das kann sich durch einen höheren Kraftstoffverbrauch des Autos, schlechteres Fahrverhalten und Verlängerung der Bremswege äußern. Umwelt und Sicherheit leiden also. So ist es aus Gründen der Kraftstoffeinsparung und der Fahreigenschaften sinnvoll auf Sommerreifen umzusteigen.
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