Fahrrad

Test: Rennradreifen Pirelli P Zero Race TLR - Schlanker Fuß

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Die Faltreifen sind handlich verpackt. Wird das Pappkorsett entfernt, entfalten die P Zero Race ganz von selbst Foto: SP-X/Mario Hommen

Wer ein Rennrad im Alltag nutzt, wird vermutlich Allrounder-Reifen aufziehen. Doch echte Rennreifen bieten auch handfeste Vorteile, wie ein Umstieg auf Pirellis P Zero Race zeigt.

Ein Rennrad für den täglichen Arbeitsweg? Das ist gewiss nicht jedermanns Sache, denn der Fahrradtyp ist hart und unbequem. Sind die täglichen Touren jedoch lang, lassen sich mit dem leichtgängigen und schnellen Rad Zeit und Kraft sparen. Um genau diese Vorteile noch weiter auszureizen, haben wir unser Arbeitsweg-Bike von sportlichen Allrounder-Reifen von Schwalbe im Rahmen des Frühjahrs-Checks auf Rennreifen umgestellt. Die Wahl ist auf besonders leichte sowie schnelle und mit rund 70 Euro außerdem teure Pirelli P Zero Race TLR gefallen. Der Name Race ist nicht zu viel versprochen.

Verpackt sind die Reifen in einem kompakten Karton, in dem sie vielfach sich windend auf ihre Entfaltung warten. Vom Pappkorsett befreit, merkt von sofort, wie verblüffend leicht der Race ist. Die alten Reifen zeichnen sich durch deutlich mehr Material auf der Lauffläche aus, während die zunächst noch leicht klebrige und dennoch harte Lauffläche der Pirellis wesentlich dünnwandiger ausfällt. Die Haushaltwaage zeigt weniger als 250 Gramm an. Die alten Reifen bringen mehr als doppelt so viel auf die Waage. Allein mit den neuen Pirellis lässt sich also ein halbes Kilogramm Gewicht einsparen. Unsere betagten ,,Rigida Nova"-Felgen im 28-Zoll-Format kommen für einen Tubeless-Umbau selbstredend nicht in Frage. Wer Tubeless-ready-Felgen hat, kann die Pirellis auch schlaulos aufziehen. So oder so - das Aufziehen geht schnell von der Hand, anschließend wird auf 6 bar aufgepumpt. Die schlanken Reifen sind, abgesehen von kleinen Schriftzügen in den Flanken, durchgehend in Schwarz gehalten, was gut zum schwarzen Trägerrad passt. Im Gegensatz zu den alten Reifen fehlt bei den neuen allerdings ein Reflexstreifen. Optisch passen sie damit gut zum Bike, das noch eine Spur sportlicher daherkommt.

Im Fahreinsatz sind die weniger voluminösen Pirellis fahrdynamisch eindeutig ein Gewinn. Sie sorgen für deutlich weniger Abrollgeräusche und spürbar weniger Abrollwiderstand. Gefühlt ist man entsprechend schneller und leichtfüßiger unterwegs. Überzeugend ist auch ihr Grip. Die dünne Gummischicht scheint sich jedenfalls gut mit dem Asphalt zu ,,verzahnen". Schnell und stabil geht es um Kurven. Weniger erfreulich: Die alten Schwalbe-Reifen reagierten etwas flexibler auf Unebenheiten. Doch wie eingangs erwähnt: Beim Rennrad ist Komfort eigentlich Nebensache. Wiederum auf die Alltagstauglichkeit einzahlen dürfte hingegen der Pannenschutz, den laut Pirelli eine im Innern der Karkasse eingearbeiteter Aramid-Schicht auf hohem Niveau gewährleisten soll.

Der von uns getestete TLR ist in der P-Zero-Race-Familie der rennfertige Allrounder. Wer einen noch stärker spezialisierten Rennreifen will, kann alternativ etwa den TLR SL nehmen, der allerdings noch mehr kostet. Bereits die normalen TLR, von Pirelli übrigens in Italien produziert, sind mit 70 Euro alles andere als ein Schnäppchen.

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