Gebrauchtwagen-Check: VW Passat (Typ 3G)

Gebrauchtwagen-Check: VW Passat (Typ 3G) - Beliebter Dauerläufer

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Die aktuelle Generation des VW Passat gibt es noch als Limousine und als Kombi (Variant) Foto: VW

Der VW Passat ist bei Außendienstleistern beliebt. Gebrauchte Exemplare haben daher viele Kilometer auf dem Buckel. Bleibt die Frage, wie er sich beim TÜV macht.

Der VW Passat war und ist besonders als Flottenfahrzeug beliebt. Das trifft auch auf die achte Generation (Typ 3G) der Mittelklasse-Limousine zu, die seit Ende 2014 auf dem Markt ist. Die Wachablösung des Typ 3G steht nun an. Die neunte Generation steht in den Startlöchern und kommt Anfang nächsten Jahres, dann allerdings nur noch als Kombi.

Karosserie und Innenraum: Die aktuelle Generation gibt es noch als Limousine und als Kombi (Variant). Sie setzt erstmals auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns auf und hat damit unter anderem Zugriff auf die modernen Infotainment- und Assistenzsysteme aus Wolfsburg. Der Kombi macht als typisches Flottenauto das Gros der Bestellungen aus. Er streckt sich wie die Limousine auf eine Länge von 4,78 Metern, bietet aber mit 650 bis 1.780 Litern den größeren Kofferraum. Nutzer des Viertürers müssen sich mit 586 bis 1.152 Litern bescheiden. Zudem im Angebot ist die Variante ,,Alltrack". Dahinter verbirgt sich der Kombi, der etwas höher gelegt und für den rustikalen Außenauftritt mit diversen Kunststoffbeplankungen versehen ist.

Äußerlich legt der Passat Wert auf eine zurückhaltende Designsprache, der dezente, aber stilvolle Auftritt beim Kunden ist so gewährleistet. Die Gestaltung des Innenraums gibt selten Anlass zu Kritik. Wie komfortabel es zugeht, hängt von den Wünschen beziehungsweise dem Budget des Erstbesitzers ab. Extras aus der Bestellliste wie Leder, elektrische Heckklappe, Massagesitze oder Frontscheibenheizung locken zum Häkchen setzen.

Im Sommer 2019 erhielt der Passat ein Facelift. Äußerlich änderte sich bis auf neue Stoßfänger sowie modifizierte, serienmäßige LED-Scheinwerfer nicht viel. Innen gab es neue Instrumente und ein geändertes Lenkrad. Ende 2021 stellte VW die Produktion der Limousine ein, seitdem wird nur noch der Variant gebaut.

Motoren und Antrieb: Das Motorenangebot umfasst Turbo-Benziner samt einer Plug-in-Hybrid-Version und Dieselaggregate. Front- und Allradantrieb sind möglich. Zunächst hatte VW Vierzylinder-Benziner in einer Leistungsspanne von 92 kW/125 PS bis 206 kW/280 PS im Programm. Der 1,4-Liter mit 110 kW/150 PS konnte auch mit Allrad geordert werden, das Zweiliter-Topmodell mit 280 PS hatte 4x4-Antrieb serienmäßig an Bord. Die Kraftübertragung erfolgt über manuelle Sechsganggetriebe oder Doppelkupplungsgetriebe (DSG) mit sechs oder sieben Gängen. Seit Ende 2015 steht der Passat als Plug-in-Hybrid GTE mit einer Systemleistung von 160 kW/218 PS zur Wahl. Bis zu 50 Kilometer Reichweite waren rein elektrisch möglich, seit dem Facelift schafft er bis zu 70 Kilometer. Mit dem Facelift fielen die 1,4-Liter-Motoren mit 125 und 150 PS weg.

Der 1,6-Liter-Einstiegs-Selbstzünder mit 88 kW/120 PS kommt mit weniger als vier Liter auf 100 Kilometer aus. Darüber angesiedelt ist ein Zweiliter in den Ausbaustufen mit 150 PS, 140 kW/190 PS und 176 kW/240 PS. Die 150 und 190 PS-Versionen verfügten über Frontantrieb, alternativ stand Allradantrieb zu Wahl. Wie bei den Benzinern sorgen manuelle Sechsganggetriebe oder Siebengang-DSG für die Kraftübertragung. Mit dem Facelift blieb der kleine Diesel zunächst unverändert, seit 2020 leistet er 90 kW/122 PS. Der 240 PS-Diesel wurde aus dem Programm genommen, Topaggregat ist der 147 kW/200 PS starke Selbstzünder.

Ausstattung und Sicherheit: Bis zum Facelift hießen die Ausstattungslinien ,,Trendline", ,,Comfortline" und ,,Highline", danach ,,Conceptline", ,,Passat", ,,Business" und ,,Elegance". Wobei die jeweiligen Basis-Niveaus eher dazu dienten und dienen, den Einstiegspreis freundlicher zu gestalten. Komfortsuchende sind bei den höheren Linien gut aufgehoben, besonders ,,Highline" bzw. ,,Elegance" bieten reichlich Wohlfühlpotential. Das Angebot an serienmäßigen und optionalen Assistenten ist zudem groß. Den NCAP-Crashtest absolvierte der Passat 2014 mit einer Fünf-Sterne-Bewertung.  

Qualität: Der aktuelle Passat schlägt sich bei der TÜV-Hauptuntersuchung (HU) besser als sein Vorgänger. Der Anteil der Fahrzeuge ohne Mängel fällt zwar etwas geringer als der Segmentdurchschnitt aus, allerdings liegt die durchschnittliche Laufleistung der untersuchten Fahrzeuge weit über den im Segment üblichen Kilometerständen. Negativ fallen den TÜV-Prüfer der Bremsscheibenverschleiß auf, der auch der hohen Laufleistung geschuldet ist. Außerdem beanstanden die Prüfer Federn und Dämpfer, Ölverlust kommt vereinzelt vor.

Fazit und Markt: Solide Technik, gutes Aussehen und praktischer Nutzwert: Der VW Passat bietet einiges. Das Angebot auf den Gebrauchtwagenbörsen ist groß, die Kombi-Versionen dominieren. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 12.600 Fahrzeuge auf dieser Plattform angeboten, davon 11.800 Variants. Mindestens rund 6.000 Euro müssen Gebrauchtwageninteressenten anlegen.

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