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3 Fragen an: Lars Bialkowski, Geschäftsführer Stellantis Deutschland - ,,2024 kommt ein E-Auto für

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  • 13. September 2023, 10:33 Uhr
  • Alexander Sellei/SP-X
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Lars Bialkowski, Geschäftsführer Stellantis Deutschland Foto: Stellantis

Stellantis will in Deutschland mehr als die Summe der Einzelmarken sein. Helfen sollen herstellerübergreifende Dienstleistungen und moderne E-Technik. Mit ihrem Citroen-E-Auto-Einstiegsmodell sind die Franzosen sogar schneller im Markt als Volkswagen mit dem ID.2.

Seit Jahresbeginn soll eine deutsche Dachorganisation die Vielfalt von demnächst neun Stellantis-Marken koordinieren. Wie das gelingen kann und was von den einzelnen Herstellern zu erwarten ist, erklärt der Chef Lars Bialkowski im Gespräch mit SP-X.

? Im aufziehenden Elektro- und Digitalzeitalter wird es immer schwieriger, Automarken zu differenzieren, vor allem wenn diese auch auf gleichen Architekturen aufbauen. Wie gehen Sie bei Stellantis damit um?

Bialkowski: Die Markendifferenzierung ist in unserem Unternehmen mit global gesehen 14 Marken natürlich sehr wichtig. Daher legen wir viel Wert auf die Abgrenzung. Ein Stück weit kommt sie von ganz allein aus der Historie der Marken. Jede hat einen spezifischen Hintergrund, der sich heute und in Zukunft vor allem im Design offenbart. Aktuelle Beispiele hierfür sind der neue Fiat 600e oder das Concept-Car Opel Experimental, die zeigen, in welche Richtung wir jeweils gehen. Diese Vorgehensweise wenden wir bei jeder Marke an. Unsere Marken verfolgen zudem eigene Ziele bei der Kundengewinnung und -bindung. Das unterscheidet sich dann auch in den Kanälen, die wir bespielen, den Werbeaussagen oder der jeweiligen Preispositionierung.  

?: Welche Aufgabe übernehmen Sie in der Rolle der deutschen Dachorganisation?

Bialkowski: In einem Unternehmen mit in Deutschland ab dem nächsten Jahr neun Marken gibt es Themenbereiche, die wir konzernweit einheitlich aufbauen und steuern. Neben den globalen Themen wie Plattform- und Einkaufspolitik gehören auch nationale Aktivitäten dazu. Wir haben viele bis dato getrennte Bereiche zusammengeführt. Im ersten Dreivierteljahr seit Gründung der Stellantis Germany GmbH ist bereits ein einheitlicher Finanzdienstleister aus mehreren unabhängigen Banken hervorgegangen. Auch das B2B-Geschäft organisieren wir nun schon markenübergreifend. Hier unter dem Slogan: ,,Alles aus einer Hand". Im zweiten Halbjahr nehmen wir uns die Bereiche Vertrieb und Marketing vor.  

Wir gehen aber nicht so weit, dass wir den Wettbewerb unserer Marken um die Kunden unterbinden. Wir bedienen uns zwar der gleichen Instrumente. Den Einsatz bestimmt aber immer die Marke. Die Vertriebssteuerung im Pkw-Geschäft stellen wir perspektivisch bis 2027 auf ein Agenturmodell um. Grundlage dafür ist ein neuer Vertrag, der uns Zeit lässt, das Thema mit unseren Partnern mit Sorgfalt zu besprechen und umzusetzen. Ausnahmen bilden das Nutzfahrzeuggeschäft sowie unsere Premiummarken Alfa Romeo, DS Automobiles und Lancia, wo wir schon nächstes Jahr mit dem Agenturmodell starten.

?: Und wie geht es bei Stellantis mit der Elektromobilität weiter?

Bialkowski: Unsere Ziele sind ambitioniert, aber wir sind auf einem guten Weg. Bis 2038 wollen wir als globales Unternehmen komplett klimaneutral sein - das ist in unserem Strategieplan ,,Dare Forward 2030" klar definiert. Auf dem Weg dorthin bedeutet das etwa am Beispiel Opel, dass wir bereits ab nächstem Jahr je Modellreihe eine reine Elektrovariante im Angebot haben werden. Für die restlichen Marken gilt das in einem ähnlichen Zeitfenster. Ausschließlich auf Elektro schalten wir für Opel ab 2028. Ab 2030 verkaufen wir in Europa unter den Stellantis-Marken insgesamt dann nur noch batterieelektrische Fahrzeuge. Bis dahin behalten wir voraussichtlich auch Alternativen wie Plug-In-Hybride im Programm.  

Im unteren Preissegment werden wir schon bald ein E-Auto der Marke Citroen für unter 25.000 Euro sehen. Markenübergreifend stehen für die Pkw-Segmente drei neue E-Architekturen bereit - STLA Small, Medium und Large. Los geht es mit dem Peugeot 3008, mit einer weiterentwickelten 400-Volt-Technik, die Reichweiten von bis 700 km ermöglicht. Zudem sind damit Ladezeiten von 27 Minuten für eine Akku-Füllung von 20 auf 80 Prozent möglich. Wir werden überzeugende Produkte für die Mobilität der Zukunft im Angebot haben!

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