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Ratgeber: Oldtimer überwintern - Säubern und lüften

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  • 14. November 2023, 16:20 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X
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Vor dem Winterschlaf ist Putzen angesagt Foto: SP-X

Wenn die Tage kürzer werden, das Wetter ungemütlich ist und Frost droht, gönnen die meisten Besitzer von Cabrios und Oldtimern ihren Fahrzeugen eine längere Pause. Doch bevor man sein automobiles Schätzchen in den Winterschlaf schickt, ist einiges zu tun.  

Die Saison für Cabrios und Oldtimer ist erst einmal vorbei. Doch bevor es für einige Monate in die Garage geht, sollte man seinem Sommerauto noch ein kleines Fitnessprogramm gönnen.

Wichtig ist zunächst eine gründliche Fahrzeugreinigung. In der Waschstraße wird ein Programm mit Unterbodenwäsche gewählt. Meint man es besonders gut mit seinem Auto, gönnt man ihm außerdem eine professionelle Motorreinigung. Wer die Säuberung eigenhändig per Hochdruckreiniger durchführt, sollte mit der Düse mindestens einen halben Meter Abstand halten, um Reifen und Gummidichtungen zu schonen. Beim Dampfstrahlen des Motors klebt man idealerweise Bereiche wie Motorsteuerung, Drehstromgenerator und Zündspule vorher ab, damit diese nicht mit Wasser in Kontakt kommen.  

Nach der Außenreinigung wird der Innenraum gründlich gesaugt, da Schmutz Feuchtigkeit anzieht, was neben unschönen Gerüchen auch Rost provozieren kann. Hat man Lederpolster, sollten diese mit einem entsprechenden Pflegemittel behandelt werden. Bei einem Pollenfilter empfiehlt sich der Austausch, um Schimmel zu verhindern. Eine gute Belüftung des Innenraums dient dem gleichen Zweck. Deshalb bleiben die Seitenscheiben idealerweise ein Stück geöffnet.

Bei Cabrios lohnt sich außerdem eine gründliche Reinigung des Verdecks mit Seifenwasser. Zur Schonung des Stoffes und der Gelenke bleibt es anschließend leicht geöffnet. Scharniere können mit Öl oder Fett eingesprüht werden, Dichtungen und andere Gummiteile werden mit Vaseline oder Talkum eingerieben, damit sie geschmeidig bleiben.

Darüber hinaus sollte man dem Motor einen Ölwechsel gönnen, damit alte Schwebeteilchen keine Säuren bilden, die den Motor eventuell schädigen. Anschließend wird noch der Ölstand im Schalt- und im Hinterachsdifferenzial kontrolliert, was bei Oldtimern gerne vergessen wird. Außerdem ist es ratsam, den Wagen mit vollem Tank abzustellen. Ist viel Luft im Tank, kann sich Kondenswasser bilden, was bei Metalltanks zu Korrosion führt. Seit Mitte der 1980er-Jahre haben Autos in den allermeisten Fällen allerdings Kunststofftanks, in diesem Fall ist es egal, wie voll der Tank ist. Nicht zu vergessen sind Scheibenwischanlage und Kühlwasser; Frostschutz verhindert das Einfrieren. Die Scheibenwischer werden abgeklappt, damit sich die Lippen nicht plattdrücken.

Wichtig ist es auch, die Batterie fit zu halten. Bei älteren Autos empfiehlt sich der Ausbau, modernere Fahrzeuge können hingegen ohne Batterie Probleme mit der Elektronik bekommen. Hier sollte man bei längeren Standzeiten den Ladezustand mit einem entsprechenden Gerät erhalten. Für die Reifen empfiehlt sich während der Standzeit ein erhöhter Druck auf 2,5 bis 3 bar. Regelmäßiges Hin- und Herschieben des Fahrzeugs verhindert einen Standplatten der Reifen und verteilt Öl und Fett in Getrieben und Wellen. Bei modernen Autos lohnt sich auch das kurze Anschalten der Klimaanlage bei laufendem Motor, um den Kompressor zu schmieren.

Alle paar Jahre sollten Oldtimer-Besitzer außerdem die Hohlraumversiegelung akribisch untersuchen. Das gilt besonders für Autos mit selbsttragender Karosserie, also vor allem für Nachkriegsmodelle. Aber auch ältere Fahrzeuge in Rahmenbauweise haben Hohlräume. Die Versiegelung muss unbeschädigt und intakt sein, sonst drohen Korrosion und kostspielige Reparaturen.

Der ideale Ort für den Winterschlaf des Autos ist eine trockene und gut belüftete Garage oder Halle. Auf öffentlichen Straßen darf nur ein angemeldetes Auto geparkt werden, bei dem das Nummernschild immer sichtbar sein muss. Andernfalls kann das Fahrzeug abgeschleppt werden.

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