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Sonst noch was? - Einfache Fragen, schwierige Antworten

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  • 9. Februar 2024, 15:57 Uhr
  • Günter Weigel/SP-X
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Sonst noch was? Foto: SP-X

Parkt man ein großes SUV in einer kleinen Lücke besser mit oder ohne Beifahrer oder fährt man sowieso lieber allein und stellt das Auto später irgendwo anders ab? Wir wissen keine Antwort, haben aber darüber nachgedacht.

Wichtige Fragen waren dieser Tage zu klären. Zum Beispiel die, wer denn am besten neben einem sitzt, wenn man fährt. Wir könnten uns die Antwort mit dem Hinweis auf möglicherweise verstörende Ergebnisse ersparen, aber wir sind ja tapfer. 36 Prozent der deutschen Autofahrer halten den eigenen Partner für den schlimmsten Beifahrer. Dicht gefolgt von den eigenen Eltern und denen des Partners sowie den Kindern. Dies war zumindest das Ergebnis einer Umfrage der Tankstellenkette HEM. Psychologen könnten daraus wahrscheinlich interessante innerfamiliäre Schlüsse ziehen, wir haben davon keine Ahnung. Aber vielleicht liegt hier eine Erklärung dafür, warum so viele Menschen allein in ihrem Auto sitzen. Es gibt aber auch positive Beispiele für Beifahrer, dann nämlich, wenn sie der Unterhaltung dienen oder als Einparkhilfe fungieren - letzteres vermutlich eher von außerhalb des Autos, was ja dann nicht mehr so richtig zählen dürfte.

Richtig gezählt hat Dataforce die Dienstwagenverkäufe und meldet sogleich einen Rekord im Flottengeschäft für einen Januar. Der Hype dürfte aber auch auf Nachholeffekte durch vorrangegangene Lieferengpässe zurückgehen. Anders bei den Tageszulassungen. Die stiegen ebenso rasant und sind wie gehabt eine versteckte Rabattaktion von Handel und Herstellern. Das kennen wir alles schon, und es sollte eigentlich ja auch alles zu Gunsten besserer Margen und derlei mehr gar nicht mehr vorkommen, hatten wir zwischenzeitlich gelernt, aber die Autowelt normalisiert sich eben wieder und dann werden auch ehedem als kritisch angesehene Verhaltensweisen wieder wichtig.  

Wichtig nehmen immer wieder Bürgermeister und Verkehrsdezernenten die Frage, wer denn eigentlich wie die städtischen Straßen nutzt. Und immer wieder mal kommen sie zu dem Ergebnis, es wären relativ zum angebotenen Platz zu viele Autos und dann auch noch zu viele große Autos. Vor allem zu viele SUV. Und jetzt wird es kompliziert. Die Pariser haben abgestimmt - genau genommen waren es knapp 6 Prozent von ihnen - und entschieden, dass SUV in Zukunft teurer parken als andere Autos.

Aber SUV sind weltweit in, weshalb die Industrie zum Wohlgefallen ihrer Kunden immer mehr Auto höherlegt und als SUV oder zumindest Crossover deklariert. Das gilt für jede Menge kleine und kompakte Autos ebenso wie für 3-Tonnen-Autos, für die ihre Gegner den Begriff Stadtpanzer erfunden haben. Ausgerechnet das Gewicht soll in Paris die entscheidende Größe sein und das variiert ja schon je nach Motor und Ausstattung nicht unerheblich. Warum man nicht schlicht die Größe als Maßstab nimmt, ist uns schleierhaft. Autos, die nicht auf einen Normparkplatz von 5x2-Metern passen, zahlen mehr, wäre eine einfach Regel. Und bevor sich nun jemand unnötig echauffiert, zitieren wir mal einen Kollegen von Heise: ,,Wenn sich jemand ein Auto kauft, das nicht zur bestehenden Infrastruktur passt, ist das sein beziehungsweise ihr Problem."

Damit ist im Grunde genommen alles gesagt. Aber vielleicht weiß der Proband ja gar nicht, welches Auto zur jeweiligen Stadt noch passt. Da hat nun Hyundai eine Idee. Im Rahmen von virtuellen Probefahrten kann man das nächste Auto am heimischen PC ausprobieren. Gefahren wird von einem Presenter genannten Verkäufer mit VR-Brille. Wahrscheinlich kann man sich aussuchen, in welcher Stadt der nun wieder virtuell unterwegs ist. Überhaupt scheint uns diese Art des Autofahrens jede Menge Probleme zu lösen. Man muss nicht Parken, hat keine Staus und den Beifahrer kann man zu- oder abschalten. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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