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Sonst noch was? - Alkohol hilft - manchmal

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  • 15. März 2024, 16:17 Uhr
  • Günter Weigel/SP-X
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Sonst noch was? Foto: SP-X

Mancher muss sich das Leben schön trinken. Andere kommen auf Ideen und wieder andere bestehen Prüfungen - oder auch nicht.  

Nach einer anstrengenden Arbeitswoche haben wir uns redlich einen ordentlichen Single Malt verdient. Dazu greifen wir in seltenen Fällen auch zu einer Flasche Macallen. Der Speyside-Whisky war bislang sowas wie der Mercedes unter den schottischen Landweinen. Die Einschätzung muss man nun korrigieren. Er ist selbstverständlich der Bentley unter den Bränden. Schon allein, weil man gerade mit Bentley und zum eigenen 200sten Geburtstag eine besondere Abfüllung kreiert und in ein ebensolches Gefäß gefüllt hat.  

Wir durften das Ergebnis leider nicht probieren und werden es uns auch angesichts eines kolportierten Preises von rund 50.000 Euro pro 0,7 Liter Flasche nicht leisten können. Wir können aber feststellen, dass der Genuss von Alkohol durchaus Nebenwirkungen haben kann. Mancher meint sogar, er könne noch oder überhaupt Autofahren, andere denken sich interessante Dinge aus.  

Beim Macallen Horizon, so vermuten wir, haben die Chefs mit den Designern von Bentley das Geheimnis der einen oder anderen Flasche ergründet und sind dabei auf die superbe Idee gekommen, die Flasche einfach nochmal neu zu erfinden. Man kann so ein Gefäß nämlich, das entnehmen wir der Pressemitteilung, auch liegend gestalten. Das ,,visionäre, horizontale Gefäß spiegelt die ,,horizontale Ebene der Automobilwelt wider". Aha. Die Verbindung mit der Brennerei wird dann durch recyceltes Kupfer aus alten Brennblasen, dem Holz eines Fasses und kastanienfarbenem, kohlenstoffarmen Leder drum herum hergestellt. Wahrscheinlich haben die Herren sich dabei von den leeren, liegenden Flaschen inspirieren lassen und einer kam dann auf den logischen Vergleich mit einem Auto - was eben so alles logisch erscheint mit zwei oder mehr Promille im Blut.

Ob Deutschlands Fahrschüler zur Beruhigung der Nerven auch erst ein Schlückchen, dann natürlich von einem billigeren Gesöff, zu sich nehmen, bevor sie zur theoretischen Prüfung aufbrechen, wissen wir nicht. Irgendeinen Grund muss es aber haben, dass rund die Hälfte beim ersten Mal durchfällt. Bei der praktischen Prüfung ist die Quote etwas besser, aber weit entfernt von gut. Der Fahrlehrerverband will jetzt unter anderem mehr auf E-Learning setzen und eine Lernstandsbeurteilung vor der Prüfung durchführen. Eigentlich dachten wir bislang, eine Prüfung wäre genau das.  

Geprüft werden sollte nach den Vorstellungen der EU auch regelmäßig die Fahrtüchtigkeit älterer Mitmenschen. Gemeint sind diejenigen, die noch weitaus älter sind als unsereiner. So ab 75 sollte man doch ab und an mal schauen wie das mit dem Sehvermögen noch so ist und auch die Reaktionsgeschwindigkeit könnte ab und an mal getestet werden. In Deutschland allerdings nicht. Derartige ,,Zwangsuntersuchungen" sind für den Verkehrsminister nicht vorstellbar. Dabei wird man vor der Führerscheinprüfung, also meist in bester Jugendlichkeit, auch ,,zwangsuntersucht", ob man denn die Straße und etwaig darauf befindliche Hindernisse akkurat sehen kann.

Italien hat eigene Regeln aufgestellt. Da erlischt die Fahrerlaubnis im Alter nach 15 Jahren, wenn man nicht zu einer Prüfung erscheint. Das musste in der Kleinstadt Bondene jetzt eine Rentnerin erfahren, die auffiel, weil sie zwar zügig, aber immer wieder auf der gleichen Straße hin- und herfuhr. Ihre Fahrerlaubnis war abgelaufen, was sie wohl vergessen hatte. Die Versicherung ihres Autos übrigens auch. Das Auto wurde eingezogen und sie darf wohl auch keines mehr fahren. Jetzt steigt sie auf ein Moped um. Logisch. Im zarten Alter von 103 Jahren muss Frau schließlich mobil bleiben. Sonst noch was? Nächste Woche wieder. 

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