Gebrauchtwagen-Check: Dacia Logan (2. Generation)

Gebrauchtwagen-Check: Dacia Logan (2. Generation) - Der hat's in sich

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Der Logan MCV ist der praktische Bruder des Sandero Foto: Dacia

Günstig und zuverlässig? Beim Dacia Logan trifft eine Eigenschaft immer zu.  

Wer beim Neuwagenkauf möglichst wenig Geld ausgeben will, landet über kurz oder lang bei der Marke Dacia. Die Renault-Tochter ist der günstigste Neuwagenanbieter in Deutschland. Auch der Logan, der in der zweiten Generation zwischen 2013 und 2020 hier zu Lande in der Kombiversion MCV erhältlich war, war mit einem Basispreis von 8.000 Euro sehr günstig eingepreist.  

Qualität: Die TÜV-Prüfer finden bei den Hauptuntersuchungen (HU) viele Schwachstellen. So machen Achsaufhängungen, die Beleuchtungsanlage und Bremsen Probleme. Ölverlust ist auch immer wieder ein Thema. In der Auswertung fallen im Vergleich zum Schnitt aller vom TÜV untersuchten Fahrzeuge die MCV-Modelle über alle Jahrgänge durch erhöhte Mängelquoten auf. Die günstigen Neuwagenpreise verleiten wohl viele Besitzer, an Wartung und Pflege ihres Fahrzeugs zu sparen. Gebrauchtwageninteressenten sollten ihr Wunschmodell sehr genau unter die Lupe nehmen (lassen), das Serviceheft inspizieren und auf eine frische HU-Plakette achten.  

Karosserie und Innenraum: Die Dacia-Designer schneiderten der zweiten Ausgabe des Logan ein recht ansehnliches Blechkleid. Besonders die Facelift-Modelle (ab Ende 2016) mit modifizierter Lichtsignatur sowie LED-Tagfahrlicht und die seit 2017 verfügbare Version Stepway in Offroad-Optik machen optisch einiges her. Der 4,50 Meter lange Kombi bietet zudem ordentliche Platzverhältnisse und einen Kofferraum, der je nach Stellung der Rücksitzlehnen zwischen 573 und 1.518 Liter fasst. Innen geht es eher nüchtern zu, nur in den höheren Ausstattungslinien lockert ein wenig chromfarbener Besatz den Innenraum auf. Die Bedienung stellt Renault-Fahrer vor keine Probleme, nutzte der Logan wie der technisch eng verwandte Kleinwagen Sandero doch viele Technikkomponenten vom Clio III.

Motoren und Antrieb: Bis zum Facelift hatte Dacia einen 1,2-Liter Vierzylinder mit 55 kW/75 PS im Angebot. Der Sauger richtet sich an geduldige Fahrer mit geringen fahrdynamischen Ansprüchen. Etwas flotter agiert der 0,9-Liter-Dreizylinder mit 66 kW/90 PS. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 5 Litern liegt er unter dem Wert des Vierzylinders (5,8 Liter). Am sparsamsten ist der 1,5-Liter-Diesel mit ebenfalls 90 PS. Er begnügt sich im Schnitt mit 3,8 Litern. Außerdem offerierte Dacia eine Flüssiggasversion (LPG). Zunächst war der 1,2-Liter-Sauger die Basis, ab 2016 war es der 90 PS-Dreizylinder.

Mit dem Facelift nahm Dacia den 1.2er aus dem Programm. Ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit 54 kW/73 PS ergänzte das Angebot, Topmotorisierung war die Ausbaustufe des Dreizylinders mit 74 kW/101 PS. Das 90 PS-Aggregat ließ sich nur noch in Verbindung mit einem automatisierten Fünfgang-Getriebe ordern. Bei allen anderen Motoren kam jeweils ein manuelles Fünfganggetriebe für die Kraftübertragung an die Vorderachse zum Einsatz.  

Ausstattung und Sicherheit: Bei einem Neuwagenpreis von rund 8.000 Euro fürs Basismodell konnte Dacia nicht zaubern. Dementsprechend mager waren die Essential genannten Basismodelle ausgestattet, sie kamen unter anderem ohne Radio, Klimaanlage, elektrische Außenspiegel oder Fensterheber aus. Etwas mehr Komfort gab es bei den Niveaus ,,Ambiance" und ,,Laureate", aber erst die Prestige-Ausstattung hatte serienmäßig eine Klimaanlage an Bord. Beim Thema Sicherheit bot Dacia nur das Nötigste. Moderne Assistenten fehlten. Den NCAP-Crashtest absolvierte der MCV 2014 mit drei von fünf Sternen

Fazit: Dem Dacia Logan sieht man die günstigen Neuwagenpreise nicht sofort an. Punkten kann er zudem durch sein gutes Platzangebot. Wer ein wenig Komfort mag, sucht am besten nach gut gepflegten Prestige- und Stepway-Modellen. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 600 gebrauchte Dacia Logan-Modelle der zweiten Generation auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 3.000 Euro.

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