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Sonst noch was? - Nichts Aufregendes

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  • 17. Mai 2024, 16:49 Uhr
  • Günter Weigel/SP-X
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Sonst noch was? Foto: SP-X

Eine ganz normale Woche liegt hinter uns. Es ist fast nichts passiert. Nur der übliche Unsinn.

Eine beruhigende Meldung flatterte uns dieser Tage auf den Tisch. Deutschlands Autofahrer sind sicherheitsbewusst. Knapp zwei Drittel von ihnen fürchtet um die Verkehrssicherheit, weil neuerdings Cannabis ein bisschen legal ist. Ein Fünftel sieht dagegen keine steigenden Risiken durch mehr Kiffer, sieben Prozent erwarten sogar positive Auswirkungen. Wir geben spontan mal den Skeptikern recht.

Wer tief entspannt nach dem Genuss eines Joints über eine bayrische Landstraße gondelt, provoziert ja geradezu Überholmanöver von normalen Biergartenbesuchern, denen es pressiert, weil, so eine Maß will ja auch wieder raus. Und Überholmanöver auf Landstraßen sind per se riskant, wie man immer wieder den Verkehrsnachrichten und den Unfallstatistiken entnehmen kann.

Ganz so vernünftig wie vermutet sind die Autofahrer insgesamt dann aber doch nicht. So hat es sich zwar herumgesprochen, dass so ein Auto generell mehr Energie benötigt, wenn man das Gas- oder Fahrpedal tiefer herunterdrückt, zu irgendwelchen Verhaltensänderungen im richtigen Leben hat diese Erkenntnis aber nicht geführt, wenn man einer aktuellen Studie eines großen Leasingunternehmens glauben will.

Die Fuhrparkverwalter haben die Daten von ein paar tausend Autos ausgelesen und festgestellt, dass die Realverbräuche von gut der Hälfte ihrer Flotte im Jahr 2023 bis zu 30 Prozent höher lagen als vom Autohersteller angegeben. Nur jeder zehnte Wagen blieb unter dem Normverbrauchswert. Ein Jahr zuvor schafften es 20 Prozent, im Normbereich oder darunter zu fahren.

Aber der Mensch kann nicht nur (un)vernünftig sein. Er muss auch Phantasie walten lassen. Dabei will jetzt DS helfen und bringt eine Sonderserie zu Ehren des Schriftstellers ,,Antoine de Saint-Exupéry" mit eingravierten Zitaten aus ,,Der kleine Prinz" und anderen Werken auf den Markt. Feinfühlig wie die Franzosen sind, stellen sie fürs Pressefoto so ein Sondermodell neben ein altes Weltkriegsflugzeug, wie das, mit dem der fliegende Autor vor 80 Jahren ums Leben kam.

Nachgerade profan ist dagegen das Sondermodell ,,1924" der Offroad-Marke Ineos, mit dem man die Zusammenarbeit mit einer Bekleidungsmarke feiert, die vor 100 Jahren gegründet wurde. Bei der Wahl der Farben, oder vielmehr, bei der Benennung der Farben mag dann allerdings die eingangs erwähnte Cannabis-Legalisierung eine Rolle gespielt haben. Während wir ,,Magic Mushroom" noch als zarte Anspielung an die Möglichkeiten der Bewusstseinserweiterung verstehen, ist diese bei ,,Inky Black" offensichtlich abgeschlossen. Tintiges Schwarz kommt also raus, wenn man lange genug überlegt, wie man die Farbe eines schwarzen Autos benennen soll. Ist ja auch nicht so einfach.  

Schwer hat bekanntlich gerade auch Donald Trump, muss er doch wochentags außer mittwochs im Gerichtssaal sitzen und sich anhören, was Richter und Anwälte so zu sagen haben. An einem der sitzungsfreien Mittwoche hatte er jedoch Gelegenheit, auf seine missliche Lage hinzuweisen und mal eben von der amerikanischen Ölindustrie eine Milliarde Dollar an Spenden einzufordern, damit er denn, falls er denn gewählt würde, diese blöden Umwelt- und CO2-Gesetzte alle abschaffen könne. Wir hoffen mal, dass diese zugegeben verkürzt dargestellten Forderungen den potenziellen Geldgebern ein bisschen zu viel im Konjunktiv sind. Im Zweifel braucht Donald die Kohle eh als Kaution für sich selbst.

Und wo wir gerade thematisch in den USA sind, wollen wir eine Zahl nicht verschweigen, die auch mit Autos zu tun hat. Alle 9 Minuten wird im Schnitt aus einem US-amerikanischen Auto eine Waffe geklaut. Und das ist nur die offizielle Zahl, weil längst nicht jeder Diebstahl angezeigt wird, weil eben auch längst nicht jede Waffe legal war. Mit den gestohlenen Waffen wird dann in der Regel auch nichts Legales unternommen, klagt das FBI. Die Rate der Diebstähle aus Autos hat sich in den vergangenen zehn Jahren übrigens verdreifacht. Ganz klar: Die beste Hilfe gegen Diebstähle und Einbrecher sind nach Cowboy-Logik schließlich mehr Waffen, die man dann zur Abschreckung ins Auto legt.

Da schauen wir uns doch zur Entspannung noch mal die Cannabis-Regelung an. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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