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40 Jahre Dacia Duster - Erst Britpop, dann globaler Bigseller

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Seit vier Generationen preiswerter Popstar für Privatkunden - Dacia Duster, hier die drei seit 2009 präsentierten Auflagen Foto: Dacia Renault Group

Die Staubfahne dieses Staubwedels müssen sogar Renault-SUV schlucken: Der Duster macht Dacia so begehrenswert, dass die Rumänen 2023 in Deutschland erstmals mehr Autos als die Konzern-Mutter Renault verkauften. Billige Kompakt-SUV, die Idee zur beispiellosen Erfolgsstory kam der Karpaten-Marke schon 1984.

Dacia besser als Renault? Tatsächlich fahren die Massen auf die Modelle des rumänischen Billig-Herstellers Dacia weltweit ab, in Deutschland übertraf die Low-Budget-Tochter des französischen Traditionskonzerns Renault 2023 erstmals sogar die Verkaufszahlen der Mutter. Dacia-Modelle punkten speziell bei Privatkunden mit ihrem Preisvorteil - aber auch mit dem Coolnessfaktor des SUV, mit dem der Duster bereits zwei Mal überraschte.

Vor 40 Jahren machte der Duster das erste Mal Schlagzeilen, dies als Allradler des rumänischen Offroadspezialisten Aro. In der noch kleinen Allrad-Community genossen die pfiffig konzipierten Aro-Modelle Kultstatus. Allerdings bremste die rustikale Verarbeitungsqualität den Erfolg der geländegängigen Crossover auf Exportmärkten am Ende ebenso aus, wie es Dacia seit 1968 mit in Lizenz gebauten Renault-Derivaten erlebte. Dennoch kam es zu einer Vertriebskooperation zwischen Aro und Dacia, und so wirbelte der als Dacia Duster vermarktete Aro Typ 10 speziell in Britannien ab 1984 so viel Staub auf wie die legendäre TV-Musik-Show ,,Top of the Pops". ,,The biggest value on earth comes to town", versprach die Werbung für den Duster, und in der Tat war kein Allradler billiger - bis Suzuki konterte. Wie es besser geht, zeigte Dacia 2009 - nun als Renault-Tochter. Der neue Duster hob ab, zuerst als verwegenes Concept Car, dann als millionenfach verkaufter, solider Budget-SUV. Viele versuchten, die Dacia-Philosophie zu kopieren, aber der Duster bleibt vorn, jetzt in vierter Auflage.

Preiswerter als alle Wettbewerber (Rabatt gibt's aber nicht), gekleidet in praktische und angesagte Outdoor-Couture, optionaler 4x4-Antrieb, der die Wüste zum Wohnzimmer macht, und dazu bessere Platzierungen in Pannenstatistiken als mancher Japaner: Der Autobauer aus Pitesti am Rande der Karpaten weiß aus Erfahrung, warum viele Kunden den Duster cooler finden als andere Billigheimer. Dafür haben sie bei Dacia Lehrgeld bezahlen müssen.

Schon die Dacia-Aro-Allradler aus den 1980ern versuchten als stylishe Freizeit- und Familienfahrzeuge zu beeindrucken, weshalb sie in Deutschland als ,,Alternative unter den klassischen Geländewagen" beworben wurden. Konkurrenten wie der Daihatsu Wildcat waren 50 Prozent teurer, andererseits konnten es die kleinen Suzuki-Offroader ebenso preiswert wie die Dacia-Aro-Allradler, die hierzulande Seite an Seite mit dem Dacia 1310 (Lizenzbau des Renault 12) in den Schauräumen standen. Das Aus für die frühen Dacia Duster und andere Aro kam nicht durch die rumänische Revolution, die 1990/91 grundlegende politische und wirtschaftliche Veränderungen auch in der Autoindustrie herbeiführte. Vielmehr war es die Überlegenheit des Wettbewerbs durch qualitativ hochwertigere Produkte, die Aro und Dacia zwang, nach neuen Partnern zu suchen. Dabei hatte doch Dacia mit seinen 1300er Limousinen und Kombis den ersten Millionseller dieses osteuropäischen Landes lanciert. Ermöglicht wurde diese sensationelle Erfolgsstory durch eine 1966 eingegangene Kooperation mit Renault. Kein Wunder, dass Dacia die Freundschaft mit den Franzosen 1999 erneuerte.

Seitdem ist Dacia Teil des Renault-Konzerns, und die Franzosen schafften, woran andere scheiterten: brave, ultra-billige Autos zu bauen, mit denen sich dennoch Geld verdienen lässt. Nachdem der Übergangstyp Dacia Solenza die Qualitätsstandards in Pitesti 2003 auf westeuropäisches Niveau gehievt hatte, verblüffte der Dacia Logan/MCV als global billigster Fünf- bis Siebensitzer. Nicht zu vergessen vertrauensbildende Maßnahmen wie großzügige Garantiepakete: Drei Jahre, das bot damals kein anderes Budget-Fabrikat. Der Sprung zur charismatischen Marke gelang Dacia jedoch erst mit der Neuerfindung des Duster. Diese Story begann 2009 mit einem futuristisch anmutenden Duster Concept Car, das den Genfer Automobilsalon rockte - und sich zwischen Supercars von Ferrari und Koenigsegg als Publikumsliebling präsentierte. Zwei gegenläufig öffnende Türen auf der Beifahrerseite, das gab es bisher noch bei keinem Serienfahrzeug. Auf nur 4,25 Meter Länge zeigte das Duster-Showcar jede Menge Kreativität, die vielleicht größte Überraschung war allerdings, dass die Ende 2009 enthüllte Produktionsversion ganz anders gestaltet war. Und dennoch bewirkte auch dieser erste in Serie gebaute Duster bahnbrechendes.

Der 4,32 Meter lange und 1,68 Meter hohe Serien-Duster war das, was die Briten ,,Defining Car" nennen, denn der sensationell preiswerte Dacia machte 2010 nach, was der Range Rover zuvor am anderen Ende, in der Luxusklasse der Geländekreuzer, gezeigt hatte. Der Rumäne definierte das kompakte SUV-Segment neu, er machte die geräumigen Hochsitze mit Offroadtalenten für junge Familien und Käufer mit schmalem Einkommen erreichbar. Ein Herzensstürmer war der gegen den Strom ,,je größer und teurer, desto besser" fahrende SUV sogar auf dem anspruchsvollsten europäischen Markt: In Deutschland sicherte sich der Duster sofort die Pole Position in seinem Segment. Kein Wunder, kostete der Dacia doch über 50 Prozent weniger als ein vergleichbarer Skoda Yeti oder Suzuki Grand Vitara. Vor allem: Mit über 2,6 Millionen verkauften Fahrzeugen bis Ende 2018, davon 1,5 Millionen unter der Marke Dacia, entwickelte sich der Duster zum globalen Shootingstar. Wer jetzt stutzt: Da die Marke Renault weltweit bekannter ist, erfolgt der Vertrieb des Duster bis heute in vielen Ländern mit Renault-Logo.

Alltagsheld, Familienfreund und Freizeitgerät mit optionaler 4x4-Technik, diese Rolle füllte ,,Deutschlands günstigster SUV" (Werbeslogan) auf Anhieb aus. Was folgen sollte, war der steinige Weg zum coolen Typ: Den Grundstein dafür setzte 2012 der Dacia ,,No Limit", der mit einem 3,8-Liter-V6 aus dem Nissan GT-R ,,Godzilla" den dritten Platz beim berühmt-berüchtigten Pikes Peak Hill Climb errang. Dann lag es an Fußballstar Mehmet Scholl, das rumänische ,,Statussymbol für alle, die keine Statussymbole brauchen" als Markenbotschafter attraktiver zu machen. Und tatsächlich: Fast wie in der TV-Werbung parkten vor Golfplätzen (oder an der Oper) vereinzelt Duster zwischen Prestige-SUV. Zudem verschaffte sich der Duster bei Rallyes und im Einsatz für Hilfs- und Rettungsdienst Respekt.

Im Jahr 2017 startete der Duster in neuer Auflage mit mehr Komfort, der sogar den Heiligen Stuhl in Rom überzeugte: Papst Franziskus war fortan auch in einem Dacia unterwegs. Nachgeschärftes Design und neue Antriebe (billiges LPG und effiziente Hybridtechnik, aber keine Vollelektrifizierung) machten den erneuerten Duster zu einem Modell für Privatkunden, die die seit 2020 teils inflationären Preissprünge von Volumenmarken wie Volkswagen nicht mitmachen wollten. Ähnlich wie die Discounter Aldi und Lidl zeigt Dacia, dass billig auch gut sein kann. Diesem Kurs bleiben die Rumänen mit der neuen, vierten Duster-Auflage treu. Damit Dacia die SUV-Marke der Stunde für Smart-Shopper bleibt, soll Ende 2024 der größere Bigster die Rezeptur des Duster gegen VW Tiguan & Co zum Erfolg führen.



Chronik:
1943: In Colibasi, einem Vorort von Pitesti (ungefähr 140 Kilometer nordöstlich der rumänischen Hauptstadt Bukarest), wird ein Werk zur Produktion von monatlich 600 Flugzeugmotoren und aeronautischer Technik eröffnet, die Basis für die späteren Produktionsanlagen von Dacia
1952: Im Werk Colibasi werden Fertigungsanlagen für Nutzfahrzeug-Teile und Baugruppen installiert, dies als Zulieferer für die rumänische Nutzfahrzeugindustrie
1957: Im Maschinenwerk Campulung-Muscel (Langenau, Walachei) beginnt die Produktion des ersten geländetauglichen rumänischen Crossover-Pkw vom Typ IMS 57, ein technisch vom sowjetischen GAZ-69 abgeleitetes und lizensiertes Modell. In der Folge werden die Geländewagen-Typen M59 und Aro 240 in Produktion genommen. Der Aro 240 ist der Urahn des späteren Aro 10, der speziell im Exportgeschäft nach Westeuropa gemeinsam mit Dacia-Modellen vermarktet wird, dies auch als Dacia Duster
1965: Nicolae Ceausescu kommt in Rumänien an die Macht, und er will die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Sozialismus durch ein Volksfahrzeug demonstrieren, das Dacia heißen soll. Der Markenname Dacia bezieht sich auf die historische Bezeichnung des Gebiets, in dem das heutige Rumänien liegt. Den international ausgeschriebenen Pitch um das Autowerk in Pitesti gewinnt Renault mit Unterstützung der französischen Regierung gegen Konkurrenten wie Austin und Auto-Union (DKW)  
1966: Unter dem offiziellen Namen Uzina de Autoturisme Pitesti (UAP) wird das Automobilunternehmen Dacia gegründet
1967: Das Dacia Lkw-Komponentenwerk in Colibasi bei Pitesti, 120 Kilometer westlich der rumänischen Hauptstadt Bukarest, wird mit Hilfe von Renault modernisiert und zu einem Automobilwerk ausgebaut
1968: Ab 3. August erfolgt die Lizenzfertigung des Renault 8 Major als Dacia 1100 bis zum Serienstart des Renault 12. Der erste Dacia 1100 wird vom rumänischen Staatsoberhaupt Nicolae Ceausescu übernommen und gefahren
1969: Passend zum rumänischen Nationalfeiertag am 23. August rollt der erste Dacia 1300 - abgeleitet vom Renault 12 - vom Band. Die offizielle Weltpremiere des Dacia 1300 mit 54 PS starkem, längs eingebautem 1,3-Liter-Vierzylinder erfolgt beim Autosalon Bukarest und der Renault 12 debütiert danach beim Pariser Automobilsalon
1971: Die Fertigung des Dacia 1100 läuft Ende des Jahres nach 37.546 Fahrzeugen aus. Erste Dacia-Exporte in die DDR
1973: Der 1300 Break erweitert das Dacia-Programm. Als sich die nachlässige Fertigungsqualität der Dacia-Modelle herumspricht, lässt das Käuferinteresse nach
1975: Einführung des Dacia 1302 Pick-up
1978: Die in Ganderkesee ansässige (Pressearbeit und Marketing aber in einem Kölner Büro) Orion Motor GmbH verkauft den Dacia 1300 L in der Bundesrepublik zu Preisen ab 9.080 Mark
1980: Das Allradmodell Dacia-Aro 10 debütiert und soll anders als der Nutzfahrzeug-orientierte Aro 240 vor allem Pkw-Kunden überzeugen als früher SUV-Vorläufer. Die Jahresproduktion liegt bei etwa 8.000 Einheiten, davon sind ab 1984 mindestens 80 Prozent für den Export vorgesehen, wobei der Vertrieb über Dacia-Aro-Handelspartner erfolgt. Der 3,77 bis 3,91 Meter lange und 1,60 Meter breite Dacia-Aro 10 wird ab 1984 in verschiedenen Varianten exportiert und von einem 1,4-Liter-Benziner (40 kW/54 PS) angetrieben
1983: Die Kölner J.A. Woodhouse GmbH bietet ein zehn Modelle umfassendes Programm rumänischer Pkw, Geländewagen und leichter Nutzfahrzeuge an. Diese werden sämtlich unter der Marke Aro vermarktet, der Dacia 1310 deshalb als Aro Familia zu Preisen ab 7.690 Mark bzw. als Kombi zu Preisen ab 9.500 Mark  
1984: Exportbeginn für den Dacia-Aro 10, dies besonders erfolgreich als Dacia Duster (Großbritannien), Aro-Dacia 10 Allrad (Deutschland), Aro-Dacia Ischia bzw. Enduro (Italien), Aro-Dacia (Spanien) und Dacia 10 (sonstige Märkte). In Deutschland umfasst das von J.A.Woodhouse angebotene Aro-Dacia-Programm (Werbeslogan ,,Die Alternative in Preis und Leistung") die Typen 24 Allrad (Länge 4,03 Meter, fünf bis acht Sitzplätze, 2,7-Liter-Vierzylinder mit 50 kW/68 PS Leistung) sowie 10 Allrad (Preis ab 13.980 Mark offener und geschlossener Dreitürer), 10 Allrad Jeans (ab 15.990 Mark), und 10 Allrad Pick-Up (mit offenem und geschlossenem Fahrerhaus). Deutscher Werbeslogan für Dacia-Aro 10: ,,Der kommt gut an." Die Dacia-Duster-Werbung nutzt den Slogan ,,The biggest value on earth comes to town", der Preis beginnt bei 4.150 Pfund   
1985: Inzwischen werden Dacia-Modelle global vermarktet
1989/1990: Dacia präsentiert den Duster Roadster Plus für den britischen Markt, der allerdings ebenso wie die anderen bei Aro gebauten Duster unter Qualitätsproblemen leidet, die sein Image belasten. Rumänische Revolution, die die Ära des zuletzt diktatorisch agierenden Nicolae Ceausescu beendet und grundlegende politische Veränderungen herbeiführt
1992: Großes Facelift für den Dacia-Aro 10, der bis 1999 in den Karosserievarianten Cabrio und 3-Türer gebaut wird. In Großbritannien wird der Dacia Duster 4x4 auch mit Dieselmotor verkauft als ,,Britain's lowest priced 4x4 Diesel"
1993: Der Dacia Duster wird nicht mehr in Großbritannien angeboten, nachdem der zwischenzeitlich dritte Importeur des Modells den Geschäftsbetrieb einstellte
1994: Als neues Modell debütiert der Dacia Nova, eine kantige Limousine/Hatchback. Der Ruf des Dacia Nova leidet durch Zuverlässigkeits- und Rostprobleme
1997: Mit der Öffnung Rumäniens nach Westen strömen günstige Gebrauchtwagen ins Land. Um sich gegen die neue Konkurrenz am Markt zu behaupten, sucht Dacia nach einem Technologiepartner. Der rumänische Handels- und Industrieminister kontaktiert Renault-Konzernchef Louis Schweitzer, bezieht sich dabei auf die ,,langjährigen Gemeinsamkeiten". Schweitzer lässt prüfen, ob das geplante Logan-Projekt in Rumänien realisiert werden kann
1998: Das Jubiläum ,,30 Jahre Dacia-Autobau" feiert der rumänische Hersteller mit der Auslieferung des 2.000.000. Fahrzeug
1999: Dacia wird im September eine Marke des Renault-Konzerns. Schon am 2. Juli kommt es zum Vertragsschluss zwischen Dacia und Renault über die Entwicklung eines 6.000-Dollar-Autos (später 5.000-Euro-Autos), den künftigen Dacia Logan (X.90-Projekt), für aufstrebende Märkte. Renault erwirbt 51 Prozent der Dacia-Anteile und will bis 2003 insgesamt 219 Millionen Dollar investieren, u.a. in die Modernisierung des Werks
2002: Dacia liefert 53.000 Autos aus und hält in Rumänien einen Marktanteil von fast 50 Prozent
2003: Neu ist der Dacia Solenza, eine Weiterentwicklung des Nova/SuperRNova. Die Solenza-Fertigung läuft in 79.209 Einheiten bis März 2005 und wird dann zugunsten des Logan eingestellt
2004: Am 21. Juli rollt der letzte Dacia 1310 (eine Limousine) vom Band und direkt ins Werksmuseum. Vom Dacia 1300/1310/1320 wurden 1.979.730 Einheiten gebaut. Renault investiert 489 Millionen Euro, um das Werk Pitesti zu modernisieren. Im August feiert der Dacia Logan Weltpremiere
2005: Zusätzlich zum Dacia-Stammwerk in Pitesti weitet die Renault-Gruppe die Produktion auf Standorte in Russland, Kolumbien und Marokko aus. In Deutschland kommt der Dacia Logan im Juni zum Einstiegspreis von 7.200 Euro auf den Markt und ist damit der günstigste Neuwagen. Der internationale Vertrieb des Logan erfolgt in einigen Märkten auch mit Renault-Logo
2006: Auf dem Genfer Salon debütiert der Kombi Dacia Logan MCV als fünf- oder Siebensitzer. Der letzte Dacia Pick-up auf Basis des 1300 wird am 8. Dezember ausgeliefert. Insgesamt wurden 2,5 Millionen Dacia der Baureihen 1100/1300 und Pick-up gefertigt
2008: 25.609 Zulassungen in Deutschland. Der Dacia Sandero (auf Basis des Logan) debütiert auf dem Genfer Salon, auch ein Pick-up-Modell wird lanciert
2009: Zu den Stars des Genfer Salons zählt das Concept Car Dacia Duster, Vorbote des gleichnamigen SUV, von dem am 8. Dezember erste Bilder gezeigt werden. Einen Boom sondergleichen beschert der Marke die deutsche Umweltprämie, mit über 85.000 Neuzulassungen verbucht Dacia hierzulande einen Allzeitrekord. Das Dacia-Werk in Pitesti ist auf eine Jahreskapazität von 350.000 Einheiten erweitert worden. Ähnlich schnell wie die Modellpalette wachsen die Absatzzahlen, nur fünf Jahre nach dem Neustart, feiert Dacia das einmillionste verkaufte Fahrzeug. Im März 2018 hat Dacia bereits die Fünf-Millionen-Marke übertroffen, ein fast beispielloser Erfolg für eine Newcomer-Marke.
2010: Der Dacia Duster feiert seine Publikumspremiere auf dem Genfer Salon und dies in 4x4 und 4x2-Konfiguration. Dacia bringt mit dem Duster den günstigsten SUV auf dem europäischen Markt heraus. Der Einstiegspreis in Deutschland beträgt 11.990 Euro. Wie auf alle Modelle der Marke gewährt Dacia auf den Duster eine Garantie von drei Jahren, damals nicht selbstverständlich
2011: Ursprünglich als Dacia-Modell in Europa verkauft, ist der Duster nun auch unter dem Namen Renault in Lateinamerika erhältlich, ebenso in der Ukraine, in Afrika, Russland und Indien. Produziert wird der Duster in Rumänien, Brasilien, Kolumbien, Russland und Indien. Dacia präsentiert mit dem Duster 1.6 LPG bereits das dritte Modell, das mit Flüssiggasantrieb ab Werk lieferbar ist. Der Mehrpreis im Vergleich zum Benziner beträgt 800 Euro, das bedeutet den geringsten Aufpreis für ein Flüssiggasauto in Deutschland. Mit dem dritten Platz beim Pikes Peak Hill Climb sorgt der Dacia Duster ,,No Limit" für Aufsehen. Jean-Philippe Dayraut steuert die Rennversion des SUV beim Bergrennen in 10:17 Minuten ins Ziel und liegt damit nur 26 Sekunden hinter dem Sieger. Motorisiert ist der Duster No Limit mit einem auf 625 kW/850 PS leistungsgesteigerten 3,8-Liter V6-Mittelmotor aus dem Nissan GT-R. Dacia präsentiert neuen Werbespot für den Duster: ,,Provozierend statusfrei". Mit einem TV-Spot stellt Dacia den Understatement-Charakter des kompakten SUV-Modells Duster in den Mittelpunkt, Thema ,,das Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen." Im Film zeigt die Überwachungskamera auf dem Parkplatz eines Golfplatzes, wie ein junger Golfer in einem Wutanfall mit seinem Schläger die Windschutzscheibe eines Duster demoliert und mit seinem dicken Auto wegfährt. Dabei gesteht der Randalierer, dass der Duster seiner Meinung nach zwischen all den Luxussportwagen und SUV-Modellen im XXL-Format nichts zu suchen hat
2012: Für die Basisversion Duster Essentiel berechnet Dacia nur noch 10.490 Euro (bisher 10.990 Euro). Damit soll der der Kompakt-SUV seine Position als preiswertestes Fahrzeug seiner Klasse betonen. Dagegen soll der besonders gut ausgestattete Dacia Duster Delsey luxuriöse Details wie einen Delsey-Koffer zum Vorzugspreis von 14.290 Euro bieten
2013: Der Dacia Duster ist das meistverkaufte Modell der Marke in Deutschland und auch in seinem Segment auf dem deutschen Automobilmarkt. Mit dem Duster unterstützt Dacia von nun an Bergrettungsdienste und Katastrophenhelfer in mehreren osteuropäischen Ländern. Auf der IAA in Frankfurt enthüllt Dacia einen facegelifteten Duster mit neu gestalteter Frontpartie, chromverzierten Rückleuchten etc.
2014: Der einmillionste Duster rollt im April in dem brasilianischen Renault Werk Curitiba vom Band. Dacia verkauft in diesem Jahr in 43 Ländern 511.465 Fahrzeuge. Am 6. Mai läuft in Rumänien der fünfmillionste Dacia vom Band
2017: Bei der IAA in Frankfurt debütiert der Duster in dritter Generation, die mit einem Basispreis von 11.290 günstiger ist als der Vorgänger. Neben neuem Design und neuen Motoren gibt es optional zahlreiche frische Komfortdetails, darunter Klimaautomatik, schlüsselloser Zugang und Kamera
2018: Im Januar startet in Deutschland der Verkauf der dritten Generation des Duster. Erstmals verkauft Dacia mehr als 700.000 Einheiten in einem Jahr, davon 74.523 in Deutschland, die größte Absatzsteigerung erzielt Dacia mit dem neuen Duster. Zusätzlich zur Produktion im Stammwerk im rumänischen Pitesti fertigt die Renault Gruppe inzwischen Dacia Modelle und baugleiche Fahrzeuge unter dem Namen Renault in Casablanca und Tanger (Marokko), vorübergehend in Moskau (Russland), Curitiba (Brasilien), Envigado (Kolumbien) und Oran (Algerien). Hinzu kommt die Produktion in Partnerwerken in Teheran (Iran), Chennai (Indien) und vorübergehend inTogliatti (Russland)
2019: Der Papst ist neuerdings unter anderem in einem Duster unterwegs. Im November übernimmt Papst Franziskus einen individualisierten Duster. In Deutschland liefert Dacia den 150.000sten Duster aus
2021: In Deutschland verkauft Dacia den 200.000sten Duster. Im September erhält der Duster eine Modellpflege, erkennbar an neu gestalteter Frontpartie, modernisiertem Innenraum und ausgeweitetem Infotainment-Angebot. Dabei bleibt er mit einem Preis ab 11.990 Euro das günstigste SUV-Modell in Deutschland.
Im Zuge von Corona-Krise, Halbleiterknappheiten und Transportengpässen sowie einem krisengeschüttelten Automobilmarkt fallen die deutschen Dacia-Zulassungen auf 42.081 Einheiten. Bis Ende 2021 verkaufte Dacia in Deutschland insgesamt 780.000 Fahrzeuge. Die Studie Dacia Bigster demonstriert, wie sich die Marke das kommende SUV-Modell des C-Segments (4,60 Meter Länge, fünf Sitzplätze) vorstellt. Der Bigster soll 2025 zum Preis eines B-Segment-Fahrzeugs verkauft werden
2022: Dacia feiert die Produktion des zweimillionsten Duster. Hierzulande entschieden sich bislang gut 200.000 Käufer für den SUV. Dacia führt eine neue Markenidentität ein, optisch sichtbar an einem neuen Logo mit den ineinander verschlungenen Buchstaben D und C (sogenanntem ,,Dacia-Link" zwischen Marke und Kunden, aber von Dacia auch definiert als ,,Design-to-Cost"), neuem Frontdesign der Fahrzeuge und einer Farbpalette, die sich an Farbtönen der Natur orientiert. In Deutschland werden 60.505 Dacia zugelassen, gegenüber 42.081 Einheiten im Vorjahr
2023: Das Sondermodell Dacia Duster Extreme zeigt die neue Markensignatur im Frontdesign. Im November erfolgt die Pressevorstellung des Duster in vierter Generation. Genau 80 Jahre nach den Ursprüngen von Dacia als Aeronautik-Werk ist der Automobilhersteller in rund 45 Ländern vertreten. Das neue Concept Car Bigster gibt einen Ausblick auf ein SUV, das 2025 oberhalb des Duster positioniert wird. In Deutschland wurden bereits 910.000 Dacia seit dem Neustart der Marke im Jahr 2005 ausgeliefert. Aktuell ist Dacia in Deutschland fünftgrößte Marke auf dem Privatkundenmarkt (Marktanteil 5,5 Prozent Privat; 2,4 Prozent auf dem Gesamtmarkt), damit hat Dacia auch den Mutterkonzern Renault überholt
2024: Der Dacia Duster feiert im Februar auf dem Genfer Automobilsalon in vierter Generation seine Publikumspremiere. Bisher wurden 2,5 Millionen Duster (unter der Marke Dacia) in rund 60 Ländern verkauft. Die vierte Generation des Dacia Duster ist seit März zu Preisen ab 18.950 Euro bestellbar, damit bleibt der Duster das preisgünstigste SUV in seinem Segment. Die deutschen Dacia-Händler beginnen im Juni mit der Auslieferung des neuen Duster. Der Dacia Bigster - Premiere im Oktober - soll das SUV-Programm zum Modelljahr 2025 ins 4,60 Meter lange C-Segment erweitern. Dacia will viertgrößte Marke auf dem Privatkundenmarkt in Deutschland werden mit 6,3 Prozent Marktanteil (2,6 Prozent Marktanteil auf dem Gesamtmarkt). Über 80 Prozent aller seit 2005 in Deutschland verkauften Dacia sind noch beim KBA registriert, ein außergewöhnlicher Wert für eine Budget-Marke

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