Ratgeber

Defekte Stoßdämpfer noch rechtzeitig erkennen

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@ emkanicepic (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Der defekt eines Stoßdämpfers tritt in den meisten Fällen schleichend voran. Dennoch gibt es erste Anzeichen, die den Schaden ankündigen. Jetzt gilt es, den Verdacht zu überprüfen und bei Bedarf neue Komponenten zu verbauen. Doch auch hier gilt es einige Punkte zu beachten.

Warum nimmt ein Stoßdämpfer Schaden

Zusammen mit der Feder bildet der Stoßdämpfer das Verbindungsglied zwischen Karosserie und Achse/Radaufhängung. Während der Fahrt ist das Bauteil immer damit beschäftigt, die Schwingungen der Feder zu reduzieren und Fahrbahnunebenheiten auszugleichen. Diese Arbeit führt zu einem natürlichen Verschleiß. So kaufen viele Fahrzeughalter bereits nach einer Laufleistung von 80.000 km neue Stoßdämpfer. Eine umsichtige Fahrweise kann die Verschleißgrenze jedoch um einige 10.000 km nach hinten verschieben.

Neben dem natürlichen Verschleiß sind schlechte Fahrbahnbedingungen die häufigste Ursache für einen Schaden am Stoßdämpfer. Schlaglöcher und Unebenheiten lassen die Teile im Inneren schneller altern. Das Gleiche gilt für unübliche Gewalteinwirkungen, wie sie beim Autounfall oder dem zügigen Auffahren auf eine hohe Bordsteinkante entstehen. Korrosion und Schmutz führt mit der Zeit ebenfalls zu einem Defekt am Stoßdämpfer. Es lohnt sich also, auf einen richtigen Sitz von Staubmanschette und Anschlagpuffer zu achten. Wird hier rechtzeitig gehandelt, kann einem Schaden am Stoßdämpfer vorgebeugt werden. Sogar ein falscher oder ungleicher Reifendruck lässt den Stoßdämpfer leiden. Ist der Druck auf einer Seite zu gering, muss die Fahrzeug-Instabilität ausgeglichen werden. Irgendwann hält der Schwingungsdämpfer diesen Kräften nicht mehr stand.

Diese Symptome verraten einen Defekt

Vor unerkannten Defekten am Stoßdämpfer warnen mittlerweile auch die Prüforganisationen. Viele Fahrzeuge fallen bei der Hauptuntersuchung wegen defekten Fahrwerkdämpfern durch. Dann ist es meist schon zu Unrichtigkeiten gekommen und der Verlust von Hydrauliköl ist mit freiem Auge sichtbar. Neben der Sichtprüfung deuten auch Geräusche auf einen Schaden hin. Quietscht und poltert es beim Überfahren einer Kuppe mit Tempo 30, ist das neben ausgeschlagenen Koppelstangen ein Indiz auf den Stoßdämpfer.

Im Anfangsstadium können die Stoßdämpfer noch dicht und leise sein. Dennoch treten ein schwammiges Fahrgefühl auf und es müssen selbst auf gerader Strecke oft Lenkkorrekturen vorgenommen werden. Auch eine erhöhte Anfälligkeit für Seitenwind oder eine Verlängerung des Bremsweges sind Symptome für einen Stoßdämpfer-Defekt. Wer trotzdem noch einige tausend Kilometer weiterfährt, kann unter Umständen Auswaschungen am Reifen beobachten. Fest steht, wippt die Karosserie beim Herunterdrücken spürbar nach, hat der Dämpfer kaum noch eine Funktion.

Eine professionelle Reparatur

Selbst wenn nur eine Seite defekt ist, sollten mindestens zwei Stoßdämpfer bestellt werden. Werden diese auf einer Achse nicht paarweise erneuert, ist das Neuteil ab dem ersten Kilometer überlastet. Ein erneuter Schaden droht schon nach wenigen Monaten. Der Wechsel sollte immer in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden. Für den Ein- und Ausbau wird schweres Werkzeug wie ein Federspanner benötigt. Je nach Fahrzeug muss der komplette Achssenkel ausgebaut- und mit einer speziellen Nuss gespreizt werden. Profis erledigen den Wechsel in ungefähr 90 Minuten an der Vorderachse. Hinten sind es meist weniger als 60 Minuten. Wie bei dem Wechsel aller Fahrwerkskomponenten, sollte auch hier nach getaner die Spur vermessen und eingestellt werden.

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