Die Bilanz der Zweiradverkäufe in Deutschland 2022 fällt zwiespältig aus: Motorräder schwächeln, Roller und Leichtkrafträder legen weiterhin deutlich zu
Die Gesamtzahl der Zweiradzulassungen in Deutschland lag 2022 bei 198.103 und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent erhöht. Zu verdanken ist dies vor allem den Kraftrollern und Leichtkraftrollern, die laut Jahresschluss-Statistik des Industrieverbandes Motorrad (IVM) in Essen gegenüber dem Vorjahr um 14,4 bzw. 19,9 Prozent zulegen konnten.
Auch die Leichtkrafträder bis 125 Kubikzentimeter Hubraum verzeichneten mit 2,2 Prozent noch ein schmales Plus. Kräftig ins Minus ging es im wichtigsten Segment des deutschen Zweiradmarktes, den Krafträdern; die Zulassungen sanken 2022 gegenüber dem Vorjahr um rund 8.400 Stück oder 7,2 Prozent auf knapp 108.000 Einheiten. Die drei anderen genannten Segmente konnten dank ihres Wachstums zusammen rund 90.000 Neuzulassungen erreichen - mehr als jemals zuvor.
Den Grund für die schwachen Zahlen des Motorradsegments sieht man in den Handelsorganisationen der Hersteller wie auch beim IVM in einer unglücklichen Mischung mehrerer Probleme; genannt werden die infolge der Corona-Pandemie häufig gestörten Lieferketten, der darauf beruhende Teilemangel, die hohe Inflation hierzulande und die Unsicherheit über die ökonomische Situation der Kunden durch die dramatisch gestiegenen Energiepreise.
Elektrisch angetriebene Zweiräder spielen nach wie vor nur im Segment der Leichtkraftroller eine nennenswerte Rolle. Bei den E-Motorrädern erfasst die IVM-Statistik fünf Marken. Lediglich die US-Marke Zero liefert Krafträder aus (357 Einheiten); die anderen haben lediglich elektrische Leichtkrafträder im Angebot.
