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Tradition: 50 Jahre Volkswagen Scirocco - Und ewig weht der Wüstenwind

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Den VW Scirocco gab es in drei Generationen Foto: VW

Vor einem halben Jahrhundert sollte er die Erfolgstypen Ford Capri und Opel Manta übertrumpfen und Volkswagen in die Zukunft katapultieren: Der Scirocco mischte nicht nur die Sportcoupé-Welt auf, er war auch Vorbote für den Golf, mit dem sich VW neu erfand. In drei Generationen reüssierte der Scirocco, Nummer vier soll elektrisch folgen

Er zeigte die verführerisch scharfen Kanten italienischer Alta Moda in einer Welt rundlicher Ford Capri und Opel Manta: Vor 50 Jahren mischte der Volkswagen Scirocco den Markt familienfreundlicher Sportcoupés auf, und das mit der Wucht des namensgebenden heißen Wüstenwindes. Der Scirocco gewann die Herzen der Coupé-Community aber nicht allein mit klaren Konturen und keckem Hüftschwung aus dem Atelier des jungen Stardesigners Giorgetto Giugiaro, es war auch seine technisch vollkommen neue Konzeption, die die deutsche Konkurrenz schlagartig alt aussehen ließ. Mit Frontantrieb, Quermotor und platzsparender Technik bis in Fahrwerksdetails revolutionierte der 3,85 Meter kurze, aber dennoch viersitzige und 750 Kilo leichte Wolfsburger das Segment bezahlbarer Breitensportler mehr als es der zeitgleich lancierte Capri II vermochte. Mit diesem Kölner Mini-Mustang teilte sich der Vierzylinder-VW nur die frische Idee des Sportkombis mit Heckklappe. Aber in den Kapiteln Fahrsicherheit, Agilität und Kosten - das Jahr 1974 stand unter dem Schock der Ölkrise - stürmte der Scirocco in Tests der Fachmedien vergleichbaren Ford, Opel und Franzosen á la Renault 15 davon. Vor allem aber bereitete der bei Karmann gebaute Scirocco die traditionelle VW-Kundschaft auf einen Kulturschock vor: Ersetzte er doch den Karmann Ghia, für viele der VW Käfer in schönster Form. Gleichzeitig bot der Scirocco die technische Genialität des ebenfalls von Giugiaro gezeichneten Golf, der wenige Wochen später folgte. Über eine halbe Million Fans fand der Scirocco schon in erster Generation, als aber 2017 der dritte Scirocco verschwand, schien den Wüstenwind die Kraft verlassen zu haben.

Irrtum, sagt passgenau zum 50. Geburtstag des legendären Sportlers die Gerüchteküche, die von einer vierten Scirocco-Generation weiß, die in wenigen Jahren der heute fast ausgestorbenen Spezies kompakter Sportcoupés frische, vollelektrische Lebensgeister einhauchen soll. Wer denkt da nicht an den allerersten Scirocco, der dem VW-Konzern einen Energieschub Richtung Zukunft gab. Denn dieses Coupé war Vorbote für den Golf und damit die Befreiung aus der Heckmotorsackgasse, in die sich VW verfahren hatte. Im wintergrauen Februar 1974, als die Energiekrise die Wirtschaft fest im Griff hatte, Tempo 100 auf deutschen Autobahnen dauerhaft installiert zu werden drohte, die fiktive TV-Serie ,,Ein Herz und eine Seele" mit Familien-Chef ,,Ekel" Alfred Tetzlaff das Leben konservativer kleinbürgerlicher Familien persiflierte und der deutsche Rockmusiker Udo Lindenberg mit dem ,,Panik Orchester" erste Tourneeerfolge feierte, da schickte der VW Scirocco den seit 20 Jahren gebauten rundlichen Karmann Ghia mit Käfer-Technik ins Museum. In ,,mutiger Keilform", wie Designkritiker notierten, bot das erste in Wolfsburg entwickelte Frontantriebsmodell (K 70 und Passat basierten auf NSU- bzw. Audi-Konstruktionen) alle Anlagen eines Sportcoupés für Singles, junge Familien oder Jäger von Vierzylinder-Porsche, Lancia Fulvia und Toyota Celica.

Dafür gab es ein breites Motorenband vom neu entwickelten 37 kW/50 PS starken 1,1-Vierzylinder, der später auch im Golf arbeitete, über von Audi vertraute 1,5-Liter-Vierzylinder mit 51 kW/70 PS und 63 kW/85 PS bis zum 1976 nachgelegten 81-kW/110- PS-Einspritzer im Scirocco GTI. Schon in Basisversion mit braven Breitbandleuchten deklassierte das Volkscoupé Rivalen wie den Capri 1300, der sich fünf Sekunden mehr gönnte, bis er Tempo 100 erreichte. Und als der Rocco - wie die Community den VW liebevoll nennt - mit GTI-Power Sprintwerte von 8,8 Sekunden realisierte, reichte das für den Doppelscheinwerfer-Toptyp, um im elitären Revier von Alfa GTV, Lotus Elite, Lancia Montecarlo, BMW 630 CS oder Mercedes 450 SL zu wildern. V6-Capri und Manta GT/E blieben endgültig chancenlos.

Um das sportliche Image des Scirocco zu schärfen, legte VW einen Rennsport-Nachwuchscup auf, in dem sich 50 identische Scirocco GTI balgten. Der spätere Formel-1-Pilot Manfred Winkelhock gewann das Finale in Hockenheim, und Gaststar Udo Lindenberg sorgte bei einem Flugplatzrennen für Panik, als der ,,Sci-Rocker" nach einem spektakulären Dreher den anderen ,,Sci-Racern" als ,,Geisterfahrer" entgegenkam, ehe er sein Auto abstellte. Ein Coup gelang Ende der 1970er auch dem Tuningspezialisten Günter Artz und seinem Autohaus Nordstadt in Hannover: Dort entstand der Shootingbrake Sciwago, ein Scirocco mit Kombi-Aufbau. Rund 50 Einheiten des exzentrischen Sciwago wurden an Fans verkauft. Aber der Scirocco zog auch Umbauer wie die Firma Bieber oder den Karossier Crayford an: Beide realisierten rare Cabrio-Varianten. Dagegen passten Turbo-Unikate und bis zu 290 km/h schnelle Bi-Motor-Rocco perfekt in die 1980er, jenem irren Jahrzehnt zwischen Vollgas (,,Ich geb' Gas, ich will Spaß"), Vernunft (Katalysator) und verrückten Modetrends (,,Lacoste es, was es wolle").

Bevor der unter VW-Chefdesigner Herbert Schäfer entworfene Scirocco II im Frühjahr 1981 die Botschaft des preiswerten Pulsbeschleunigers erneuerte, galt es Bilanz zu ziehen: Wolfsburgs erster Wüstenwind hatte nur ein Facelift (1977) benötigt, um auch gegen jüngere Coupé-Konkurrenten zu reüssieren. In sieben Jahren setzte VW weltweit über eine halbe Million Scirocco I ab, das hatte der Vorgänger Karmann Ghia nicht einmal in 20 Jahren geschafft. ,,Der Wind ist schuld daran, dass er so schön ist", erklärte die VW-Werbung die aerodynamisch optimierten und rundlichen Formen des Scirocco II, und mit einer Flut weltweiter Sondermodelle hielten die Niedersachsen das Coupé-Derivat des Golf bis 1992 begehrenswert. Ob als Tropic, Storm, Scala, Slegato, Wolfsburg Limited Edition, GTX mit Kamei-Spoilerpaket oder als coole White-Cat-Edition in Alpinweiß - passend zum Tennismode-Trend von Boris Becker und Steffi Graf - der zweite Rocco blieb zwölf Jahre lang gefragt. Die gealterten Rivalen Opel Manta und Ford Capri hängte der bis zu 102 kW/139 PS kräftige Wolfsburger in den Verkaufszahlen regelrecht ab, und auch gegen die vielen Japaner hielt sich der Scirocco wacker, wie die Zahl von rund 300.000 Coupés made by Karmann kommunizierte.

Trotzdem hatte der Trend zum Coupé seinen Zenit überschritten, nicht in die Serienfertigung schaffte es deshalb der Scirocco TR mit zwei herausnehmbaren Dachteilen. Und der 1988 aufgelegte VW Corrado, eigentlich Scirocco-Erbe, brachte es bis 1996 nur noch auf 97.000 Einheiten. Hot Hatches und Crossover prägten fortan die Sportschau, was auch der von 2008 bis 2017 gebaute dritte Scirocco zu spüren bekam, von dem 272.000 Einheiten in Portugal entstanden. Dabei bediente dieser von Murat Günak in dramatischen Linien inszenierte Dreitürer Dieselfans ebenso wie Speed-Junkies, für die ein 195-kW/265-PS-Triebwerk bereitstand. Ob ein Stromer die Liebe zum Sportcoupé neu entflammen könnte? Die Zukunft wird es zeigen.



Chronik:
1969: Volkswagen-Chef Kurt Lotz lässt sich auf dem Turiner Automobilsalon eine Liste mit den interessantesten Fahrzeugen erstellen, deren Design überwiegend von Giorgetto Giugiaro entworfen wurde. Ganz besonders gefallen die Giugiaro-Entwürfe für de Tomaso Mangusta und Maserati Ghibli. Im Januar 1970 bestellt VW bei Giugiaro einen Designentwurf für einen Käfer-Nachfolger, der sich im August in einem Design-Pitch gegen andere Designentwürfe durchsetzt
1971: Am 12. Oktober verabschiedet Volkswagen bei einer Vorstandssitzung das Baukastensystem mit VW-Versionen von Audi 80 (Passat) und Audi 50 (Polo) sowie den Marktstart des Entwicklungsauftrags 337 (Golf) für August 1974. Ein Coupé auf Golf-Basis (EA 398) soll zusammen mit Giorgio Giugiaro - dessen Sportwagenentwürfe auf dem Turiner Salon 1969 überzeugten - und dem künftigen Produzenten Karmann realisiert werden
1972: Am 17. April wird das Außendesign des Scirocco I verabschiedet und im September beginnt die Erprobung der Prototypen
1973: Das bei Karmann in Osnabrück gebaute und von Giugiaros Unternehmen ItalDesign realisierte Coupé-Concept Audi Asso die Picche (auf Basis des Audi 80) nimmt das Designthema des VW Scirocco vorweg (und liefert später Inspirationen für den Lancia Delta). Ende des Jahres startet die Vorserienproduktion des Scirocco, das erste gebaute Exemplar steht heute im VW-Museum    
1974: Auf dem Genfer Automobilsalon feiert der Volkswagen Scirocco I seine Weltpremiere, im April erfolgt der Marktstart. Dazu startet in Wolfsburg am 18. April eine Sternfahrt, bei der 1.000 Scirocco zu den Händlern ausschwärmen. Ein Wolfsburger Team unterstützt Karmann ab März bei Nachrüstarbeiten vor der Endkontrolle, weil Karmann die zugesagte Stückzahl nicht erreicht. Am 24. Oktober wird der 25.000ste Scirocco ausgeliefert und der Scirocco steht in internen Qualitätsaudits angeblich sogar vor Audi 50 und Golf
1975: Ab Januar mit optionaler Getriebeautomatik lieferbar. Im Oktober startet der Scirocco eine Motorsportkarriere mit Werksunterstützung auf Initiative durch die Fachzeitschriften ,,Sportfahrer", ,,rallye racing" und ,,Sportauto". Eine Serie von 50 Cup-Scirocco wird aufgelegt. Insgesamt werden in diesem Jahr 58.942 Scirocco verkauft, 6.000 Einheiten mehr als geplant
1976: Am 11. April startet auf dem Hockenheimring der erste Lauf zum VW-Junior-Cup mit dem Scirocco. Erster Meister wird Manfred Winkelhock. Im Sommer wird der Scirocco GTI als neues Spitzenmodell mit 81 kW/110 PS eingeführt. Schon zum Beginn des Modelljahres startete ein 1,6-Liter-Motor mit 55 kW/75 PS als Ersatz für das bisherige 1,5-Liter-Triebwerk mit 51 kW/70 PS. Auch die 85-PS-Version dieses Motors wird durch eine 1,6-Liter-Maschine ersetzt. Für Luxus steht die neue GLI-Ausstattung. Planungsbeginn für eine neue Generation des Scirocco mit größerem Interieur, besserer Aerodynamik und rundlicheren Formen
1977: Erstes Sondermodell ist der auf 2.000 Einheiten limitierte ,,schwarz-weiße Scirocco". Es folgen bis 1980 die Sondermodelle ,,Scirocco CL" mit weißen Zierstreifen und ,,Scirocco SL". Im September Facelift zur Mitte des Modellzyklus mit neuen Stoßfängern und um die Kotflügel herumgezogenen vorderen Blinkleuchten. Neues 51 kW/70 PS starkes Triebwerk ersetzt die bisherige 75-PS-Maschine. Insgesamt werden in diesem Jahr 87.902 Scirocco verkauft
1978: Neues optionales Aufstelldach, das herausgenommen und im Kofferraum verstaut werden kann
1980: Ab August mit spritsparendem 4+E-Getriebe im Angebot
1981: Im Februar Produktionsauslauf des Scirocco I nach 504.153 Einheiten. Auf dem Genfer Automobilsalon debütiert die zweite Generation des Scirocco (Typ 53B). Wie sein Vorgänger basiert der neue Scirocco II auf dem Golf I. Marktstart ist am 15. Mai. Im Juni werben Anzeigen für das neue Sportcoupé mit dem Slogan: ,,Der neue Scirocco. Aufregend vernünftig" und Werbebroschüren titeln: ,,Der Wind ist schuld daran, dass er so schön ist." Das Design des Scirocco II stammt nicht mehr von Giugiaro, sondern aus dem Wolfsburger Designstudio. Überdurchschnittlich gut ist der cW-Wert von 0,38. Technisch werden viele Komponenten aus dem ersten Scirocco übernommen, darunter Motoren und das Fahrwerkskonzept. Das Motorenprogramm besteht aus einem 1,3-Liter-Vierzylinder mit 60 PS, einem 1,5-Liter-Vierzylinder mit 70 PS, einem 1,6-Liter-Vierzylinder mit 85 PS und einem 1,6-Liter-Vierzylinder-Einspritzer mit 110 PS (Scirocco GTI und GLI). Die Verkaufszahlen bleiben hinter den Erwartungen zurück. So werden im ersten Jahr 51.938 Scirocco verkauft, rund ein Viertel weniger als prognostiziert. Allerdings ist das Interesse an Sportcoupés in Europa allgemein rückläufig, hinzu kommen viele neue japanische Wettbewerber
1982: Nicht in die Serienfertigung schafft es der Scirocco TR mit zwei herausnehmbaren Dachhälften. Bei Volkswagen Motorsport in Hannover entsteht ein Scirocco mit zwei Motoren und insgesamt 360 PS Leistung, ein Jahr später baut die Wolfsburger Forschungsabteilung ebenfalls einen Bi-Motor-Scirocco mit 16-Ventil-Technik, dies in Kooperation mit dem Tuner Oettinger. Den 142 PS starken Oettinger-Scirocco 1800 E/16 hatte bereits Rallye-Weltmeister Walter Röhrl getestet und gelobt. Neue Ausstattungslinien führen dazu, dass die Modelle L, LS und GLS entfallen und durch CL, GL, GTI und GLI ersetzt werden, letztere zwei mit 1,6-Liter-Einspritz-Benziner. Im Herbst zum Modelljahreswechsel 1983 entfällt die wenig gekaufte 1,3-Liter-Einstiegmotorisierung. Die Typen Scirocco GTI/GLI werden nun mit 112 PS starkem 1,8-Liter-Benziner (bisher 1,6-Liter-Vierzylinder) ausgeliefert, inklusive Fünfgang-Getriebe. Im nächsten Schritt wird der 1,5-Liter-Benziner mit 70 PS Leistung durch ein 1,6-Liter-Aggregat mit 75 PS ersetzt. Neu ist im Herbst das Sondermodell Scirocco GTS mit 85 PS oder 112 PS. Mit rund 48.000 Einheiten bleibt der Scirocco hinter den Verkaufserwartungen, aber vor Ford Capri und Opel Manta. Der englische Luxussportler Bristol Britannia geht mit den Frontscheinwerfern des Scirocco II in Serie
1983: Im Werk Osnabrück läuft der 600.000 Scirocco vom Band und wird als meist gebautes Karmann-Fahrzeug aller Zeiten gefeiert. Im April 1983 erscheint das Sondermodell Scirocco GTX mit Spoilerpaket von Kamei. Ab Herbst zum Modelljahr 1984 wird der 1,6-Liter-Benziner mit 85 PS ersetzt durch ein 1,8-Liter-Aggregat mit 90 PS und 4+E Getriebe. Optional ist eine Servolenkung verfügbar. Alle Scirocco erhalten zwei Scheibenwischerarme, um das Wischfeld zu vergrößern. Auf der Frankfurter IAA debütiert der Prototyp eines 16-Ventil-Motors mit 139 PS, der 1985 in Serie geht
1984: Ab Januar 1984 gibt es statt des bisherigen 42-l-Tanks einen 55-l-Tank, dafür allerdings nur noch ein Notrad. Die Ausstattungslinien Scirocco CL und GL entfallen zum Modelljahreswechsel 1985 im Sommer. Neu sind der Scirocco GT als Basisversion und der Scirocco GTL mit umfangreicherer Ausstattung. Hinzu kommt der Scirocco GTX mit großem Rundum-Spoilerpaket und Motoren ab 90 PS Leistung. Das gesuchte Kult-Sondermodell ,,White Cat" debütiert mit Dachantenne und Heckspoiler von Zender. Alle Details dieses Sondermodells sind in Wagenfarbe Alpinweiß lackiert. Insgesamt 40.756 Scirocco werden in diesem Jahr verkauft
1985: Neu ist der Scirocco mit 139 PS starkem 16-V-Motor, der die prestigeträchtige 200-km/h-Marke knackt. Modellpflege zum Modelljahr 1986 im Herbst. Ab sofort erhält auch der Scirocco GT ein großes Spoilerpaket mit Schwellern und großem Heckspoiler. Neue Räder und Entfall des Scirocco-Schriftzugs auf dem Heckfenster bei allen Modellen. Neu ist eine 95-PS-Motorisierung inklusive Katalysator. Ebenfalls neu ist das Sondermodell Scirocco Tropic mit in Wagenfarbe lackiertem großem Spoilerpaket. Nur noch 34.058 Scirocco werden in diesem Jahr produziert, der Wettbewerber Ford Capri wurde zwischenzeitlich eingestellt
1986: Der Scirocco 16V erhält einen Katalysator und leistet nun nur noch 129 PS. Zum Modelljahr 1987 bleibt es bei den Versionen Scirocco GT, GTL und GTX. Der Einspritz-Benziner ist erstmals populärer als der Vergaser. Neu ist das Sondermodell Scirocco Scala
1987: Ab Herbst zum Modelljahr 1988 gibt es den Scirocco GTX mit in Wagenfarbe lackiertem Spoilerpaket. Der Scirocco GT mit 72-PS-Motor verfügt über einen Katalysator. Die Ausstattung GTL wird gestrichen. Nur noch rund 26.000 Scirocco werden abgesetzt
1988: Vorstellung und Verkaufsstart des neuen Sportcoupés Volkswagen Corrado im Oktober
1989: Der Supersportler Aston Martin Virage nutzt die Rückleuchten des Scirocco. Ab Herbst und mit Modelljahr 1990 gibt es den Scirocco nur noch in zwei Ausstattungsvarianten als umfangreich ausstaffierten GT2 (inklusive Servolenkung, Spoiler, Schiebe-Hebedach, und Sportsitzen). Außerdem lieferbar ist der Scirocco Scala und zwar in Alpinweiß, Paprikarot oder Heliosblau metallic, aber ohne Servolenkung. Nur noch Katalysator-Benziner mit 72 PS (Vergaser) und 95 PS Leistung (Einspritzer)
1990: Der 72-PS-Motor entfällt. Der Scirocco ist ab Herbst (Modell 1991) in den Versionen GT2 und Scala lieferbar, zusätzlich als GT II 16V. Leuchtweitenregulierung ist nun Serie
1991: Im Sommer letzte Modellpflege für den Scirocco, ab sofort gibt es nur noch die Version Scirocco GT2. Neu sind integrierte Seitenblinker, optimierter Seitenaufprallschutz und Dreipunktgurte für die Fondsitze
1992: Im September läuft nach elf Jahren Bauzeit und 291.497 Exemplaren der letzte Scirocco II vom Band. Im finalen Jahr 1992 wurden noch 5.562 Scirocco gebaut. Insgesamt wurden seit 1974 rund 800.000 Scirocco ausgeliefert
2006: Am 24. August wird in Berlin das Concept Car VW Iroc vorgestellt, das unter dem Designer Murat Günak gezeichnet wurde und die Serienversion der dritten Scirocco-Generation vorwegnimmt  
2008: In dritter Generation wird der Scirocco bis 2017 gebaut, allerdings werden in diesem langen Zeitraum in Deutschland nur noch gut 53.000 Einheiten zugelassen, denn das Segment der Sportcoupés hat stark an Popularität verloren. Beim Marktstart im Jahr 2008 überrascht der Scirocco mit optionaler Dieselmotorisierung, die erstmals in dieser Sportcoupé-Baureihe angeboten wird. Die Produktion dieses Scirocco erfolgt in Portugal
2013: Mit dem Sondermodell Scirocco Million feiert VW das Knacken der Schallmauer von einer Million gebauter Exemplare
2017: VW beendet die Fertigung des Scirocco III nach 272.436 Einheiten
2024: Die Scirocco-Community und Volkswagen würdigen das Jubiläum 50 Jahre Volkswagen Scirocco bei verschiedenen Events

Motorisierungen Volkswagen Scirocco:

Scirocco Generation 1 (1974-1981)
mit 1,1-Liter-Vierzylinder-Benziner (37 kW/50 PS)
mit 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (44 kW/60 PS)
mit 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (51 kW/70 PS bzw. 63 kW/85 PS)
mit 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (55 kW/75 PS bzw. 63 kW/85 PS bzw. 81 kW/110 PS)

Scirocco Generation 2 (1981-1992)
mit 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (44 kW/60 PS)
mit 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (51 kW/70 PS)
mit 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (53 kW/72 PS bzw. 55 kW/75 PS bzw. 63 kW/85 PS bzw. 81 kW/110 PS)
1,8-Liter-Vierzylinder-Benziner (66 kW/90 PS bzw. 70 kW/95 PS bzw. 82 kW/112 PS)
1,8-Liter-Vierzylinder-16V-Benziner (95 kW/129 PS bzw. 102 kW/139 PS)

Scirocco Generation 3 (2008-2017)
mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (90 kW/122 PS bzw. 118 kW/160 PS)
mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (147 kW/200 PS bzw. 155 kW/211 PS bzw. 195 kW/265 PS)
mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel (103 kW/140 PS bzw. 125 kW/170 PS bzw. 130 kW/177 PS).

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