Yamaha hat seinen City-Roller NMAX 125 überarbeitet und verjüngt. Das betrifft nicht nur die Konnektivität.
Die Modellbezeichnung NMAX 125 hat in Yamaha-Kundenkreisen einen guten Klang; seit neun Jahren gehört dieser City-Roller zu den bestverkauften Leichtkraftrollern in Deutschland. Doch anders als früher liegen nun sieben Konkurrenten vor diesem spritzigen Stadtfahrzeug und nicht mehr vier. Die Yamaha-Modellstrategen schritten also zur Tat: Sie spendierten dem NMAX 125 für 2025 ein überwiegend optisches Update, das den erfolgreichen Roller deutlich verjüngt. Auch technisch wurden ein paar Dinge verbessert, so dass der NMAX 125 des Modelljahres 2025 für rund 4.000 Euro ein echt feiner Kerl geworden ist.
Wenig geändert hat sich am bewährten, flüssigkeitsgekühlten Einzylindermotor. Der 125er leistet auch 2025 exakt 9 kW/12,2 PS bei unverändert 8.000 U/min. Auch das maximale Drehmoment von 11,2 Nm fällt weiterhin bei 6.000 Touren an. Natürlich entspricht das Herz des NMAX 125 aber den jüngsten technischen Umweltvorschriften. Der Benzinverbrauch liegt mit 2,2 Litern pro 100 Kilometer bei aktiviertem Start-Stopp-System weiterhin im grünen Bereich; neuerdings arbeitet das System aber deutlich leiser und spontaner.
Weil das Fahrwerk im 2021 zuletzt modifizierten NMAX nach Kundenmeinung ein wenig zu hart ausgefallen ist, verwendet Yamaha beim nun überarbeiteten Modell hinten weichere Federn; die Vorspannung ist in drei Stufen einstellbar. Der Sitz gibt perfekten Halt beim Fahren und reduziert grobe Stöße ausgezeichnet. Wobei die Federung sich insgesamt deutlich angenehmer anfühlt als im gleichnamigen Vormodell. Wer nicht mit langen Beinen gesegnet ist, fühlt sich auf dem NMAX besonders wohl; Langhaxerte mit 1,80 m Größe oder mehr stellen die Füße am besten flach auf die Fußablage.
Das Fahren mit dem neuen NMAX 125 gestaltet sich total einfach: Die Beschleunigung ist spontan und allemal ausreichend, um im Stadtverkehr beim Start aus der ersten Reihe auch vorne bleiben zu können. Die Schräglagenfreiheit ist ausreichend, die Bremsen arbeiten verlässlich und gut dosierbar, ein ABS vorne wie hinten ist vorhanden. Gegenüber dem Vormodell erscheint die Bremsanlage präziser und weniger teigig. Der Endschalldämpfer macht seine Sache gut; der Sound ist angenehm, die Lautstärke einwandfrei gedämpft. Die Manövrierbarkeit ist tadellos, die nötige Fahrstabilität jederzeit gegeben. Das eine Kilo Mehrgewicht gegenüber dem Vormodell ist nicht fühlbar. Nicht missen möchte man schon nach kurzer Gewöhnung das schlüssellos arbeitende Smart-Key-System. Gut gefallen auch die tiefen Ablagen in der Frontschürze, wobei leider nur eine davon mit einem Deckel versehen ist. Dennoch hat das Smartphone nie den ihm zugedachten Platz verlassen.
Im Cockpit findet sich ein neues, 4,3 Zoll großes LCD-Display. Leider liegt die Geschwindigkeitsanzeige etwas niedrig, sodass man den Blick von der Straße nehmen muss, um die aktuelle Geschwindigkeit ablesen zu können. Im Zeitalter der TFT-Displays, die schon bei den einfachsten Rollern aus China eine Selbstverständlichkeit sind, erscheint die Yamaha-Lösung nicht gerade taufrisch. Wesentlich vorteilhafter ist aber der Windschutz; der gesamte Vorderbau wurde höher angeordnet, so dass auch die Scheibe in die Höhe gewandert ist. In diesem Zuge wurden auch die Blinker in die Verkleidung integriert. Neu gestaltet wurde auch die Frontbeleuchtung; es gibt ein neues Tagfahrlicht sowie LED-Projektionsscheinwerfer für Fern- und Abblendlicht.
Der nach wie vor 7,1 Liter fassende Tank passt gut zum Einsatzcharakter des NMAX 125 als City-Scooter. Mit einer Praxis-Reichweite von knapp 300 Kilometern ist der Einsatzradius großzügig. Keine Schwächen leistet sich Yamahas kleinster Maxe bei den weiteren wichtigen Kriterien eines Rollers: Sowohl der Stauraum unterm Sitz wie auch die Spiegel, der Tankstutzen und die Connectivity liegen auf gutem Niveau. Wer in punkto Elektronik und Konnektivität mehr will, sollte sich die Tech-Max-Version des NMAX anschauen; er bietet ein TFT-Zusatzdisplay für die Kartennavigation, dafür muss aber die Garmin StreetCross App auf dem Smartphone installiert sein. Auch der Sitz fällt bei der Tech-Variante deutlich aufwendiger aus.
Wer sich für einen neuen NMAX interessiert, muss freilich warten, bis der Frühling so richtig ausgebrochen ist: Der Hersteller nennt den Zeitraum April/Mai für die Markteinführung der dritten NMAX-Generation. Den bisherigen 155er gibt es übrigens künftig nicht mehr: Die Unterschiede zum 125er waren auf Dauer nicht groß genug, um alleine wegen der italienischen Autobahn-Gesetzgebung eine minimal größere Version anzubieten.
Technische Daten Yamaha NMAX 125
Motor: Flüssigkeitsgekühlter Einzylindermotor, 125 ccm Hubraum, 9 kW/12,2 PS bei 8.000/min., 11,2 Nm bei 6.000 U/min; vier Ventile/Zylinder, ohc, Einspritzung, radiale Fliehkraftkupplung, CVT-Riemengetriebe.
Fahrwerk: Stahlrohrrahmen; Telegabel vorne, 10,5 cm Federweg; Triebsatzschwinge hinten, zwei Federbeine, Vorspannung manuell einstellbar, 9 cm Federweg; Leichtmetall-Gussräder; Reifen 110//70-13 (vorne) und 130/70-13 (hinten). 23 cm Einscheibenbremse vorne, 23 cm Einscheibenbremse hinten.
Assistenzsysteme: Zweikreis-ABS, Antriebsschlupfkontrolle, Start-Stopp-System, schlüsselloses Startsystem
Maße und Gewichte: Radstand 1,340 m, Sitzhöhe 76,5 cm, Gewicht fahrfertig 132 kg; Tankinhalt 7,1 l.
Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit ca. 100 km/h; Normverbrauch 2,2 l/100 km.
Farben: Weiß und matt Schwarz; Tech-Version Grau und Schwarz
Preise: ca 4.000 Euro