Motorrad

Neue Zweiräder von der CES 2024 - Mit dem Segway auf Xafari

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Das Segway Xyber ähnelt eher einem E-Moped, hat aber zumindest in der auf der CES ausgestellten Version noch (Tret-)Pedale angeschraubt Foto: SP-X/Rudolf Huber

Neben den Produkten von Autobauern und deren Zulieferern waren auf der CES in Las Vegas auch die unterschiedlichsten Zweiräder zu sehen. Angetrieben werden sie durchwegs elektrisch.

Auch dieses Jahr tummelten sich reichlich Zweirad-Hersteller auf der CES. Hier einige der spannendsten Neuheiten.

Segway
Mit dem sich selbst ausbalancierenden Personal Transporter wurde Segway bekannt, inzwischen bezeichnet sich das Unternehmen als ,,eine weltweit führende Marke für Elektromobilität für kurze Strecken". Auf der CES 2024 in Las Vegas präsentierten die Zweirad-Spezialisten neben ihren aktuellen Ninebot-Mikroscootern auch zwei sehr unterschiedliche neue E-Bikes namens Xafari und Xyber. Ersteres sieht tatsächlich noch wie ein ziemlich kräftig gebautes Pedelec aus, mit großem 913-Wattstunden-Akku, Nabenmotor mit 80 Nm und einer auf die US-Vorschriften abgestimmten Leistung von 750 Watt. Das Xyber ähnelt schon eher einem E-Moped, hat aber zumindest in der ausgestellten Version noch (Tret-)Pedale angeschraubt. Das maximale Drehmoment des knackigen Neuzugangs liegt bei 175 Nm, der Akku fasst 1.440 Wattstunden, auf Wunsch kann noch eine gleich große Batterie im Rahmen verstaut werden. Ob und in welcher Auslegung die zwei Segways auch nach Deutschland kommen, steht noch nicht fest.

Yadea
Der chinesische Hersteller Yadea zählt zu den größten Zweirad-Produzenten weltweit, auch in Deutschland hat das Unternehmen schon eine Repräsentanz. In Las Vegas stellte das Unternehmen neben dem schon 2023 gezeigten E-Roller Keeness VFD das E-Motorrad Kemper vor. Das ist für die Führerscheinklasse A2 ausgelegt, hat eine Dauerleistung von zwölf und eine Spitzenleistung von 23 kW. In der Spitze soll das sportlich gezeichnete Naked Bike 160 km/h schaffen und in 4,7 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen. Fix geht auch der Ladevorgang vonstatten: Laut Yadea lässt sich der 6,4-kWh-Akku in nur zehn Minuten von 10 auf 80 Prozent füllen. Zur Reichweite äußert sich der Hersteller bisher ebenso wenig wie zum Preis.

Ein Blickfang ist auch eine spezielle Version des eher von ein wenig rauem Retro-Charme gekennzeichneten Moped-E-Bike Trooper 01 zu bestaunen: nämlich die Girlie-Ausführung in leuchtendem Pink. Barbie lässt grüßen.

Verge
Schon 2023 enthüllte das finnische Start-up Verge die TS Ultra mit E-Antrieb und nabenlosem Hinterrad. Inzwischen ist das 150 kW/204 PS starke Bike mit 200 km/h Spitze und einer Null-bis-100-Beschleunigung von rund 2,5 Sekunden auch in Deutschland konfigurierbar - zu Preisen ab 54.500 Euro. Neben dem aufsehenerregenden Hinterrad-Look zeichnet sich das Superpike durch ein Rundum-System aus zwei Radarsensoren und sechs Kameras aus. Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen hat Verge ebenfalls implementiert. Das ermöglicht unter anderem Updates ,,over the air", die laut Hersteller etwa Änderungen bei der Traktionskontrolle oder der Funktionsweise des Motors ermöglichen. Ein echter Hingucker ist das Infotainment-Display in der Tank-Attrappe, das im Stand zur zentralen Steuereinheit wird.

Gowow
Leute vom Fach bezeichnen das Gowow Ori als Fake-Cake - denn es sieht dem Vollcrosser Bukk des schwedischen Herstellers Cake doch schon ziemlich ähnlich. Aber wie das in so einem Fall üblich ist, unterbietet das chinesische Produkt das Original recht deutlich. Zwischen gut 10.000 und rund 15.000 Euro werden für das Cake-Bike verlangt. Rund 7.000 Euro sind für die Ori-Version mit einer Höchstgeschwindigkeit von wahlweise 45 oder 100 km/h fällig. Dafür gibt es laut Hersteller bis zu 100 Kilometer Reichweite, eine Leistung von 9,0 kW und einen Akku mit einer Kapazität von 2,8 kWh.

Cyrusher
Die agile chinesische E-Bikemarke Cyrusher wechselt zu Gunsten der besseren Gewichtsverteilung komplett vom Naben- auf den Mittelmotor. Zum Einsatz kommen bewährte Bafang-Antriebe. Der im aktuellen Spitzenmodell Hurricane installierte M620-Motor leistet in den USA erlaubte, aber in der EU nicht zugelassene 1.000 Watt. Auf der deutschen Cyrusher-Website wird das E-Bike dennoch schon angeboten, für knapp 6.000 Euro. Interessant ist das 35 Kilo schwere Hurricane nicht nur wegen seiner durchwegs ordentlichen Ausstattung etwa mit 26 x 4,8 Zoll großen Reifen, Vier-Kolben-Bremsen, Karbonrahmens und Vollfederung, sondern auch wegen seines großen Akkus mit 1.040 Wattstunden.

Vinfast
Mit dem DrgnFly will sich der vietnamesische (Auto-)Hersteller Vinfast zunächst in den USA auch auf zwei Rädern etablieren. Zu Preisen ab 2.800 Dollar soll das E-Bike im Moped-Stil ,,barrierefreie, elektrische Mobilität für alle" bieten. In naher Zukunft soll der aufsteigende Drachen auch in anderen Ländern eingeführt werden. Das DrgnFly entstand in Zusammenarbeit mit dem dänischen Designer Eskild Hansen. Seine Reichweite soll bei maximal 102 Kilometern liegen. Der 750-Watt-Motor ist im Hinterrad integriert und wird von einem Drehmomentsensor gesteuert. Die Höchstgeschwindigkeit der US-Version liegt bei 45 km/h. Dank der integrierten 4G-Verbindung und einer App sind etwa eine Fernverriegelung und Updates ,,over the air" möglich.

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