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100 Jahre MG Modelle - Brüllende, britische Regentropfen und chinesische Bestseller

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Die einst britische, heute chinesische Marke MG ist seit 100 Jahren für Rekorde gut, hier der 410 kmh schnelle MG EX 181 aus den 1950er Jahren. Foto: autodrom

Einen MG braucht man nicht, einen MG liebt man, meinten schon in den 1930er Jahren deutsche Journalisten über die hierzulande beliebten britischen Sportwagen. Modelle wie der MGB brachten es später sogar auf Platz eins im Ranking der meistgekauften Roadster. Heute feiert MG unter chinesischer Führung Erfolge.

Gefeiert wird das große Jubiläum dort, wo vor 100 Jahren alles begonnen hat: Beim Festival of Speed im Herzen Englands präsentiert der chinesische Autobauer MG Motor seinen neuen Sportwagen Cyberster - und damit ein Modell, das die Gene der ruhmreichen, einst urbritischen Roadster- und Sportscar-Marke MG in die elektrische Zukunft führen will.

Die Chinesen wiederholen das, was das 1924 als ,,Morris Garages" (MG) in Oxford gegründete Fabrikat einst groß machte: Durch leistungsstarke Typen mit Motorsport-Flair als faszinierende Fahrspaßmarke bekannt werden und mit bezahlbaren Serienmodellen Absatzerfolge auf dem Weltmarkt gewinnen. Während etwa der legendäre MG TC 1946 in den USA einen Run auf britische und später auch deutsche sowie italienische Sportwagen lostrat und der von 1962 bis 1980 gebaute Roadster MGB zum damals weltweit meistgebauten offenen Zweisitzer aufstieg, eroberte der in China gebaute MG HS im Januar 2023 erstmals Platz eins der britischen Zulassungscharts.

MG war eben schon immer für Überraschungen gut - und dazu gehört, dass die bis 2005 urenglische Marke schon seit den 1930er Jahren in Deutschland präsent ist und heute hierzulande als bisher einziger chinesischer Hersteller mit preiswerten Produkten erstaunliche Marktanteile erobert. Etwa mit dem passend zum 100. Jubiläum präsentierten, fast 200 PS starken Miniflitzer MG3 Hybrid, der so wie der kompakte Krafttyp MG 1100 in den 1960ern verblüffend viel Leistung zu kleinen Kosten bietet.

,,Safety Fast" - Sicher mit hohem Tempo, lautete seit den 1950ern das Marken-Credo. Limousinen wie MG Magnette und 1100 (später auch Maestro, Montego, ZR und ZT) sollten Familien jene ,,sporting performance and safety" bringen, die sonst eher reinrassigen Sportwagen vorbehalten waren. Optionale Sicherheitsgurte für den MG Magnette und vor allem große Scheibenbremsen, etwa im MGA 1600 Spezial oder MGB erzählten früh davon. Überhaupt der MGB von 1962, diese Markenikone feierten die Briten in der Werbung als ,,Wagen der Superlative", und er wurde dem hohen Anspruch gerecht. Bis 1980 blieb der MGB aktuell, hatte in der Zwischenzeit fast alle Wettbewerber überlebt und mit einer Auflage von einer halben Million Exemplaren auch alle überholt.

Sich selbst hat der MGB dabei immer wieder neu erfunden, etwa 1974 durch massive Sicherheitsstoßfänger für den US-Markt. Und dann die ikonischen Sportkombi-Coupés MGB Berlinette vom Karossier Jacques Coune (ab 1963) und MGB GT (ab 1965) in Pininfarina-Couture. ,,Aston Martin des kleinen Mannes" nannten Fans diese eleganten Dreitürer zu noch bezahlbaren Preisen. Wer wollte, konnte die Vierzylinder-Typen MGB Roadster und GT ab 1967 auch als Sechszylinder-Modell MGC ordern und ab 1972 sogar V8-Power bestellen - aber das wollten am Ende nur wenige, denn MG war eine Sportwagenmarke fürs Volk. Und so präsentiert sich heute der MG Cyberster als moderner vollelektrischer Erbe des MGB ebenfalls zu relativ bezahlbaren Preisen.

Erschwinglich waren schon die allerersten MG, mit denen die Geschichte der Morris Garages 1924 begann. Basierten doch Sportler wie der Typ 14/28 auf billigen Volumenmodellen wie dem Morris Oxford Bullnose - auf die Morris-Garages-Geschäftsführer und Verkaufsgenie George Kimble dann einen deutlichen Preisaufschlag erhob, aber die MG-Typen blieben billiger als vergleichbare Sportler.

Bezahlbarkeit, Zuverlässigkeit, Temperament und Rennsiege, dieser Mix machte MG in den ,,roaring twenties" rasch zur anerkannten Größe im Club der Sportwagenhersteller. Der berüchtigte britische Land's End Trial, die Mille Miglia oder der Nürburgring sicherten vor allem kleinen MG Midget, aber auch größeren Magnette sportlichen Ruhm und kommerziellen Erfolg. Aus den Morris Garages ging 1930 die MG Car Company hervor, die global dachte und deshalb sogar Edsel Ford, Sohn des Automobil-Tycoons Henry Ford, als einen der ersten Amerikaner mit einem Midget belieferte. Es waren die zarten Anfänge einer britisch-amerikanischen Liebesbeziehung, die bis Oktober 1980 dauerte: Der allerletzte MGB in US-Spezifikation ging ins Ford-Automobilmuseum nach Dearborn.

Auch die Deutschen wurden schon ab 1932 mit MG beliefert, dazu hatten zwei Briten in Köln Importzentralen eröffnet. Und so kam es, dass MG eine Ausnahmestellung unter den Importmarken gewann und deutsche Superstars der Filmbranche wie Heinz Rühmann gewann. Keine Überraschung, dass diese deutsch-britische Freundschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wiederbelebt wurde und hielt, auch als MG 1952 Bestandteil der British Motor Corporation (BMC) wurde. Tatsächlich hatte sogar der frühere BMW-Chef Bernd Pieschetsrieder ein Faible für englische Traditionsmarken, weshalb er 1994 den Kauf der Rover Group, zu der MG inzwischen gehörte, durch BMW initiierte.

Eine Ära, die den Mittelmotor-Roadster MG F ermöglichte und die Grundlage für formidable Limousinen mit BMW-Genen wie den MG ZT (gebaut ab 2001) legte, aber geschäftlich so unglücklich verlief, dass sich BMW schnell wieder von MG trennte. Nach den dann folgenden fünf Jahren als MG Rover Group - damals entstand auch der V8-Supersportler MG XPower SV - kam die Marke mit dem Logo des Oktagon in chinesische Hände. Unter dem SAIC-Konzern und mit dem 2011 lancierten neuen Modell MG6 nahm die dynamische Marke abermals Fahrt auf, zuerst in Britannien, seit 2021 in Deutschland. Und wieder begeistern sich die Germans für MG: Deutschland ist nach nur zwei Jahren global zehntgrößter Absatzmarkt für die nun chinesischen Modelle.

Parallelen zu früheren Typen lassen sich nicht nur in den günstigen Preisen finden, auch das sportive Temperament neuer Typen wie des kompakten MG4 XPower (320 kW/435 PS) oder des kleinen MG3 Hybrid (143 kW/195 PS) erzählt von flotten Fahrleistungen, die schon die historischen Ahnen begehrenswert machten. Schließlich errangen Minis wie der Magic Midget EX 127 in den 1930ern Tempo-Weltrekorde, und in den 1950ern war es das Stromlinienfahrzeug ,,Roaring Raindrop" (,,brüllender Regentropfen") EX181, das unter den Grand-Prix-Piloten Stirling Moss und Phil Hill auf Salzseen Vmax-Superlative mit bis 410 km/h erzielte.

Leise und langsam war kein Straßensportler mit dem Signet des Achtecks. Der MGA trat in den 1950ern mit Twin-Cam-Vierzylinder gegen Austin-Healey Six an, der kleine Midget toppte 1961 trotz winzigem 0,95-Liter-Vierzylinder die Fahrleistungen vergleichbarer Roadster (Werbeslogan: ,,Ein Wagen, allen voraus") und der MGB GT mit Rover-V8 war rasanter als ähnlich teure Sportkombi-Rivalen von Lancia HPE bis Volvo 1800 ES.

Der brutal schnelle MG Metro 6R4 entsprang in den 1980ern der Ära der Gruppe-B-Rallye-Boliden und galt für viele Briten als das beste englische Rallyeauto jener Ära. Dieser Metro nahm die Tempo-Marke nach 2,5 Sekunden, der Bugatti Veyron war nicht flotter. Heute soll der vollelektrische Cyberster seinen Verbrenner-Rivalen zeigen, welche Dynamik die Batterie-Ära bereithält. ,,MG Spirit reborn", jubeln bereits einige Medien. Ob das stimmt, wird der Blick zurück zeigen - beim nächsten MG-Jubiläum.



Chronik:

1922: Die Ursprünge hat MG in dem Handelsbetrieb Morris Garages in Oxford, der zum Industrieimperium des Automobilmagnaten William Morris (Produzent der ersten britischen Großserienmodelle) zählt. Morris engagierte 1921 den technik-begeisterten Cecil Kimber als Chefverkäufer und ernennt ihn 1922 zum Geschäftsführer der Morris Garages
1923: Die Vorbereitungen für die Gründung einer neuen britischen Sportwagenmarke laufen. Cecil Kimber verkauft erfolgreich Morris-Special-Modelle
1924: MG (Morris Garages) wird zur Sportwagenabteilung von Morris Cars. Schon das erste Modell, der 104 km/h schnelle MG Super Sports 14/28, sichert der Marke viel Aufmerksamkeit
1925: Das älteste, bis heute existierende MG-Fahrzeug, der ,,Old Number One", basiert auf einem Morris Cowley und wird für den berühmten ,,Land's End Trial" gebaut, an dem Firmenchef Cecil Kimber teilnimmt
1928: Neu aus der Morris Garages Limited kommen der Sechszylinder MG 18/80 und das kleine Modell MG Midget (,,Zwerg"). Es sind fortan vor allem die kleinen Modelle, die der Marke MG sportlichen Ruhm und kommerziellen Erfolg sichern
1929: Der M-Type Midget avanciert zum ersten ,,Volks-Sportwagen" von MG. Der agile, bezahlbare Sportwagen genießt europaweit große Popularität
1930: Gründung der MG Car Company Limited
1931: Der Midget debütiert als C Type mit 0,8-Liter-Triebwerk und gewinnt mit einem leistungssteigernden Blower in Le Mans und auf dem Nürburgring Klassensiege, auch vor Konkurrenten von BMW. Deshalb starten bald auch deutsche Fahrer wie Bobby Kohlrausch oder Freiherr von Münchhausen auf Midget. Der F-Type Magna ergänzt als großer MG das Programm, dies mit den Aufbauten Limousine, Tourer und Roadster
1932: Der Brite Ronald A.E. Birch beginnt in Köln mit dem Import von MG. Ab 1934 startet der ebenfalls in Köln ansässige Brite J.A. Woodhouse mit dem Import. Woodhouse führt den Import auch nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Zu den ersten prominenten Kunden zählen die Schauspieler Heinz Rühmann und Lilian Harvey
1933: Der MG K3 Magnette gewinnt die Mille Miglia. Die Piloten, Captain George Eyston und Johnny Lurani, sind das erste nicht-italienische Team, das den Sieg in der 1100-ccm-Klasse erzielt
1936: Mit dem großen SA Saloon (Radstand 3,12 Meter) tritt MG in ein neues Segment ein - und der Vertrieb in Deutschland floriert. Deutschland wird vorübergehend wichtigster Exportmarkt für MG
1939: Die Vorkriegsproduktion bei MG endet nach 18.664 Einheiten
1945: Cecil Kimber stirbt bei einem Eisenbahnunfall. MG lanciert den Roadster TC als erstes Modell, das in 10.000 Einheiten verkauft wird
1946: Der MG TC initiiert in den USA einen Hype für britische Sportwagen
1947: Der MG Y-Type erscheint, dies u.a. als Limousine und ab 1948 als Tourer. Technisch ist das Modell so konservativ wie Vorkriegsmodelle
1950: Der MG TD wird als Evolution des TC gebaut und bis 1953 in knapp 30.000 Einheiten verkauft, damals eine globale Sensation. Wichtigster Exportmarkt bleiben die USA
1952: Die MG Car Company wird Bestandteil der British Motor Corporation (BMC), die aus der Fusion von Morris und Austin hervorgeht
1953: Die sportive Limousine MG Z Magnette startet als neues Erfolgsmodell in der Mittelklasse, es ist der erste MG mit selbsttragender Karosserie. Schwierige Zeiten für MG, denn innerhalb der BMC werden neue Projekte wie ein komplett neuer Roadster ausgebremst, u.a. zugunsten von Austin-Healey-Sportwagen. Immerhin gibt es ein Facelift des TD, der nun als MG TF startet und bis 1955 in 9.600 Einheiten gebaut wird
1954: Zwischen 1954 bis 1959 erzielen zwei stromlinienförmige Prototypen für MG mehrere Geschwindigkeitsrekorde. Der MG EX181, genannt ,,Roaring Raindrop", erreicht 1957 unter dem Piloten Stirling Moss auf den Salzseen von Bonneville die Rekordgeschwindigkeit von 245,64 mph (395,31 km/h). Zwei Jahre später bricht Formel-1-Pilot Phil Hill diesen Rekord mit 254,91 mph (410,23 km/h)
1955: Als erste komplett neue Nachkriegskonstruktion, die von BMC freigegeben wird, startet der Roadster MGA, von dem schon im ersten Jahr 13.000 Einheiten
verkauft werden
1956: Der 100.000ste MG seit Produktionsstart wird ausgeliefert. Ein Jahr nach Start des MGA Roadster startet das MGA Coupé, von dem knapp 10.000 Einheiten gebaut werden
1961: Der MG Midget, ein kleiner Roadster im Einstiegssegment und eng verwandt mit dem Austin-Healey Sprite MK II, kommt in den Handel. Motorisiert ist der Midget mit einem 0,95-Liter-Vierzylinder (46 PS), ab 1962 mit einem 1,1-Liter-Vierzylinder (56 PS) und später mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder (65 PS)
1962: Der Roadster MGB mit 1,8-Liter-Vierzylinder ersetzt den MGA und wird bis 1980 in insgesamt 512.802 Einheiten gebaut als erfolgreichster MG der Markengeschichte. Auf Basis des Morris 1100 entsteht die leistungsstärkere zwei- und viertürige Limousine MG 1100 mit Quermotor, Frontantrieb und Hydrolastic-Verbund-Federung
1964: Der MGB Berlinette, karossiert 1963 vom Belgier Jacques Coune, sorgt für Furore bis zum späteren Debüt des MGB GT
1965: Das von Pininfarina designte Sportkombi-Coupé MGB GT wird vorgestellt
1967: Die British Motor Corporation wird in die British Motor Holdings transformiert, zu der damit auch die MG Car Company gehört. Neu sind MGC Roadster und GT Coupé mit Sechszylinder-Benziner, von dem allerdings in zwei Jahren nur 9.002 Einheiten gebaut werden
1968: Aus der British Motor Holdings geht British Leyland hervor, zu deren Markenportfolio nun auch die MG Car Company zählt
1971: Der 250.000ste MG - ein MGB GT - rollt im Werk Abingdon vom Band
1972: Der MGB GT wird auch mit einem V8-Motor angeboten und in vier Jahren in 2.591 Einheiten verkauft
1974: Die Ära der ,,Gummiboote" beginnt, als MGB und MGB GT mit massiven Stoßfängern und Polyurethan-Verkleidung ausgestattet werden, um US-Gesetze zu erfüllen. Außerdem werden die Autos um vier Zentimeter höher gelegt. Auch der Midget wird modifiziert
1975: MG baut das einmillionste Fahrzeug, einen grünen MGB Roadster
1979: Die Produktion des MG Midget endet nach 224.883 Einheiten
1980: Das MG-Traditionswerk in Abingdon schließt mit Beendigung der Produktion des MGB. Mit mehr als 500.000 gebauten Exemplaren (mehr als 70 Prozent wurden in die USA verkauft) ist der MGB der bis dahin meistverkaufte Roadster aller Zeiten,
bis im Jahr 1999 der Mazda MX-5 neue Weltrekordmarken setzt
1981: Der finale in die USA gelieferte MGB - ein schwarzer MGB LE - geht als Geschenk an Henry Ford II und wird im Henry Ford Museum in Dearborn ausgestellt
1981/82: Der Name MG kehrt zurück, jetzt an sportlichen Varianten von Austin Metro, Maestro und Montego. Vom Bestseller Metro werden von 1982 bis 1992 insgesamt 120.197 MG Metro und 21.968 MG Metro Turbo gebaut. Der Maestro entsteht von 1981 bis 1991 in 12.427 Einheiten als Maestro 1600 und in 27.880 Einheiten als Maestro 2.0 EFi und in 505 Einheiten als Turbo. Der Montego wird von 1984 bis 1991 gebaut, dies in 37.476 Einheiten als Efi und in 7.276 Einheiten als Turbo
1990: British Leyland geht über in Austin Rover, die nun auch über die Markenrechte von MG verfügen
1992: Gründung der Rover Group inklusive der Marke MG durch den neuen deutschen Eigentümer BMW. Der MG RV8 wird eingeführt, dies als modernisierte Version des MGB mit 3,9-Liter-Land-Rover-V8-Motor. Innerhalb von drei Jahren werden 1.983 Einheiten des MG RV8 gebaut
1995: Als Mittelmotor-Roadster und Konkurrent gegenüber dem fast gleichzeitig präsentierten BMW Z3 geht der MG F in Produktion
2000: Nachdem BMW die Rover Group an das Finanzkonsortium Phoenix Venture Group verkauft hat, erfolgt ein Neustart als MG Rover Group
2001: Als neuer Kompaktklassetyp startet der mit dem Rover 25 eng verwandte drei- und fünftürige MG ZR, der später sogar als ,,Panelvan"-Lieferwagen vertrieben wird. Ebenfalls neu ist der MG ZS, ein Modell der unteren Mittelklasse (fünftüriger Hatchback und viertürige Limousine), das fast baugleich mit dem Rover 45 ist. In der Mittelklasse angeordnet sind die neuen Modelle MG ZT (viertürige Limousine) und MG ZTT (Kombi), eng verwandt mit dem Rover 75
2002: Der MG F wird weiterentwickelt zum MG TF
2004: Als Supersportwagen mit V8-Motor rollt der MG XPower SV an den Start, entstanden auf Basis des kommerziell gescheiterten Qvale Mangusta
2005: Die MG Rover Group geht in Insolvenz. Auch der Roadster MG F/TF läuft nach 116.518 Einheiten aus. Der MG ZS endet nach 74.136 Einheiten (zuzüglich 317 MG Express Vans), der MG ZS nach 25.357 Einheiten und der MG ZT nach 25.279 Einheiten (hinzukommen 883 V8-Modelle mit Hinterradantrieb, die ab 2003 angeboten wurden)
2006: Die 1947 als erster chinesischer Autobauer gegründete Nanjing Automobile
Group erwirbt aus der Konkursmasse der MG Rover Group u.a. die Marke MG und die Produktionsausrüstung für die Modelle MG ZT und MG TF. Die Modelle MG ZT und MG TF sollen im Werk Longbridge/UK und in Pokuo/Nanjing (China) gebaut werden als modellgepflegte MG7 und MG TF
2007: Nanjing Auto und die 1955 gegründete SAIC Motor Corp., Ltd. (früher Shanghai Automotive Industry Corporation) fusionieren, davon betroffen ist auch die Marke MG. Serienstart von MG7, MG TF und MG3 SW Hatchback (letzterer nur in China). Vom TF gibt es bis 2011 eine neue Auflage, dies auch als TF LE (Last Edition) in 906 Einheiten
2008: Im Oktober startet SAIC mit dem Export der Modelle Roewe 550 und 750 nach Chile, die zu diesem Zweck umgebadget werden als MG 550 und MG 750
2011: Der erste neue MG seit 16 Jahren, der MG6, wird zum Produktionsstart am 26. Juni in Longbridge/UK vom chinesischen Premierminister Wen Jiabao vorgestellt
2012: In diesem Jahr kann MG in Großbritannien 2.116 MG TF und MG6 ausliefern. Jason Plato startet mit dem MG6 GT in der BTCC und sichert dem MG-Team sechs Rennsiege und mehrere Championate
2013: Der kompakte MG3 wird als neues Kompaktklassemodell auch in Longbridge/UK gefertigt
2016: Im September kommuniziert MG die Einstellung aller Produktionsaktivitäten in Longbridge. Alle weiteren MG-Modelle, die in Europa verkauft werden, kommen aus China bzw. später aus einem 2017 in Thailand eröffneten Werk. Der kompakte, 4,32 Meter lange MG ZS debütiert im November mit Benzinmotor, zwei Jahre später auch als vollelektrisches Modell. MG wird Sponsorpartner des Fußballclubs FC Liverpool
2018: SAIC Design eröffnet in London ein Advanced Design Studio für MG- und Roewe-Modelle. In China feiert der fünftürige Crossover MG EHS im September Premiere
2019: SAIC eröffnet in Amsterdam eine Zentrale für den Vertrieb von MG-Fahrzeugen in Kontinentaleuropa, beginnend mit dem Modell ZS EV. MG zählt zu den am stärksten wachsenden chinesischen Marken in Europa, der fünftürige MG EHS wird ab Dezember auch in Deutschland verkauft
2021: Marktstart von MG Motor in Deutschland, auch über Handelspartner. Der Sitz von MG Motor Deutschland ist in München. Der 4,67 Meter lange, fünftürige Elektro-Crossover MG Marvel R übernimmt die Rolle des Flaggschiffs, der kleine MG ZS fungiert als kompaktes Einstiegsmodell
2022: Als weltweit erster vollelektrischer Kombi debütiert der MG5 im MIttelklassesegment. Der vollelektrische MG4 debütiert in der Kompaktklasse
2023: Im Januar ist der MG HS das meistverkaufte Fahrzeugmodell in Großbritannien; es ist das erste Mal in der Geschichte der Marke, dass MG mit einem Modell die Pole Position im britischen Verkaufsranking belegt. In 20 Ländern der Welt zählen MG Modelle zu den Top Ten der Verkaufscharts. Bei der IAA in München feiert der vollelektrische MG Cyberster sein Deutschlanddebüt (nach der Weltpremiere in Goodwood). XPower ist zurück, heißt es beim MG4, der in dieser leistungsstärksten Version 320 kW/435 PS leistet. Bei Events wie der Retromobile in Paris gibt es bereits in diesem Jahr erste Feierlichkeiten zu 100 Jahre MG. Die zehn größten Absatzmärkte für MG Motor sind in diesem Jahr China (99.441 Einheiten), Großbritannien (81.289), Mexiko (60.128), Australien (58.346), Indien (49.229), Frankreich (33.374), Italien (30.254), Thailand (29.176), Spanien (29.048) und Deutschland (21.230 Einheiten) 2024: Das Jubiläum 100 Jahre MG feiert der Hersteller beim britischen Festival of Speed in Goodwood im großen Stil. Auch die Clubszene zelebriert das Anniversarium. Neu im Portfolio ist der kompakte, aber 143 kW/195 PS starke MG3 Hybrid+ zu Preisen von unter 20.000 Euro. Das Vollhybridsystem ermöglicht zehn Kilometer rein elektrische Fahrt, der Bestwert unter allen Vollhybridmodellen am Markt

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