Die Formel 1-Saison verläuft alles andere als nach Wunsch: Nachdem die beiden Ferrari-Piloten beim Großen Preis der Niederlande ausgeschieden sind, gab es somit keine Punkte. In der Fahrer-Wertung liegt Leclerc mit 151 Zählern auf Platz 5, Hamilton auf Platz 6 (109 Punkte). Auf Platz 1 liegt derzeit Piastri mit 309 Punkten, dahinter liegt Norris mit 275 Zählern. Beide fahren für McLaren. Auch wenn es noch einige Rennen gibt, kann man sagen: Ferrari wird auch in diesem Jahr bei der Fahrer-Wertung nicht ganz oben sein - der letzte Ferrari-Pilot, der Weltmeister wurde, war Kimi Räikkönen im Jahr 2007. Somit ist es nicht überraschend, dass man in Monza auf eine neue alte Optik setzt. Die Scuderia setzt dabei auf das Design, mit dem der Österreicher Niki Lauda erstmals die Weltmeisterschaft holen konnte.
Seit 2007 hat kein Fahrer mehr den Titel für Ferrari geholt
Am 7. September 1975 hat Andreas Nikolaus Lauda, besser bekannt unter Niki Lauda, erstmals die Weltmeisterschaft geholt. Nachdem er im Vorjahr noch im Schatten von Clay Regazzoni gestanden ist, konnte er im weiterentwickelten Ferrari 312T fünf Siege holen und somit für Ferrari die erste Fahrer-Weltmeisterschaft seit 1964 (damals saß John Surtees hinter dem Lenkrad) gewinnen. Besonders schön für die Tifosi: Der Titel wurde beim Großen Preis von Monza fixiert, somit beim Heimrennen der Scuderia.
Mit der Lackierung gedenkt man vor allem Niki Lauda. Der am 20. Mai 2019 verstorbene Österreicher fuhr von 1974 bis 1977 für Ferrari; 1976 belegte er den zweiten Platz, 1977 holte er die zweite Weltmeisterschaft. Niki Lauda wurde insgesamt dreimal Weltmeister, zweimal für Ferrari und einmal für McLaren. 1985 beendete er seine Karriere als Formel 1-Pilot.
Ferrari gewann 16x die Konstrukteurs-WM und 15x die Fahrer-WM. Die letzte Konstrukteurs-WM wurde 2008 geholt, der letzte Fahrer, der am Ende der Saison an der Spitze stand, war Kimi Räikkönnen im Jahr 2007.
Weltmeisterschaft wird zwischen den McLaren-Piloten entschieden
Sieht man sich die aktuelle Saison hat, so sind die Favoriten der neuen Wettanbieter des Jahres noch immer ganz vorne dabei: Für die Buchmacher war Oscar Piastri, der in der vergangenen Rennsaison Platz 4 belegte, genauso einer der Favoriten wie Lando Norris, der im Vorjahr den zweiten Platz belegt hat.
Wer am Ende ganz oben steht, das wird in den nächsten Rennen entschieden werden. Was jedoch so gut wie fix ist: Der Weltmeister wird aus dem Rennstall von McLaren Mercedes kommen - denn Piastri und Norris führen derzeit die Rangliste an.
Niki Lauda: Ein Rückblick
Niki Lauda wurde am 22. Februar 1949 in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien geboren. Er wuchs in einer für damalige Verhältnisse durchaus wohlhabenden Familie auf, die zu Beginn seine Leidenschaft für den Motorsport nicht unterstützte. Obwohl es familiäre Widerstände gab, ließ er sich seinen Traum vom Rennfahrer nicht nehmen und finanzierte mit Krediten seine Rennkarriere.
Nach Erfolgen in kleineren Rennserien erhielt Niki Lauda dann im Jahr 1971 die Chance, in die Formel 1 einzusteigen. Den Durchbruch schaffte er im Jahr 1974 bei Ferrari, ein Jahr später holte er seinen ersten Weltmeistertitel.
Am 1. August 1976 kam es beim Großen Preis von Deutschland zu einem folgenschweren Unfall: Laudas Wagen ging in Flammen auf, er erlitt lebensgefährliche Verbrennungen und eine Rauchgasvergiftung. Trotz dieser Verletzungen kehrte er bereits nach 42 Tage später zurück in die Formel 1, beendete die Weltmeisterschaft auf Platz 2 und holte dann ein Jahr später zum zweiten Mal den Titel.
1979 trat er zurück, da er sich voll und ganz auf seine Fluggesellschaft Lauda Air konzentrieren wollte. Doch 1982 folgte das überraschende Comeback; Lauda entschied sich für McLaren zu fahren. Im Jahr 1984 setzte er sich gegen seinen damaligen Teamkollegen Alain Prost durch und holte den dritten WM Titel in seiner Karriere.
Im Jahr 1985 erklärte er seinen endgültigen Rückzug aus der Formel 1.
Lauda baute mit Lauda Air und später mit NIKI erfolgreiche Fluggesellschaften auf. Er blieb jedoch der Formel 1 verbunden - anfangs als TV Experte, später als Berater und Teammanager. Unter anderem war er bei Jaguar Racing tätig und wurde im Jahr 2012 Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes Teams, wo er maßgeblich am Erfolg mit Lewis Hamilton beteiligt war.
Niki Lauda war zweimal verheiratet und Vater von fünf Kindern. Trotz gesundheitlicher Folgen nach dem Unfall (so musste er sich mehreren Nierentransplantationen und einer Lungentransplantation im Jahr 2018 unterziehen) blieb er bis ins hohe Alter aktiv. Am 20. Mai 2019 starb er in Zürich im Kreise seiner Familie mit 70 Jahren.
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